Fünf Teile umfasste der Kraftakt zum Abschluss des Handball-Jahres 2020 für Bundesligist Bergischer HC. Nach einem überzeugenden 30:26 (18:12)-Erfolg beim TVB Stuttgart haben die „Löwen“ dabei 7:3-Zähler innerhalb von 14 Tagen geholt und damit ihre Saisonbilanz auf 16:14-Punkte aufgebessert. Bei den Schwaben dominierten die Gäste in der ersten Hälfte und ließen sich auch von einem gegnerischen 5:0-Lauf nach der Pause nicht beeindrucken.
Die ersten 30 Minuten hätten aus Sicht des BHC kaum besser laufen können. In der Deckung bekam die Mannschaft von Anfang an Zugriff, im Tor lieferte Christopher Rudeck Paraden, offensiv war die Effektivität im Positionsangriff enorm. Gleich der erste Wurf von Lukas Stutzke fand sein Ziel. Zwar verschossen die Bergischen in der Folge zweimal hintereinander, doch danach kam TVB-Torhüter Johannes Bitter nur noch an die Kugel, wenn er sie aus den Maschen holte.
Stutzke überragt in ersten 30 Minuten
Bis zum Pausenpfiff überragte Stutzke mit sechs Treffern. Zunächst funktionierte der Rückraum-Linke mit Tomas Babak als Spielmacher, dann mit Linus Arnesson, der auf dem Weg zum 18:12 zur Pause ebenfalls noch zweimal verwandelte. Speziell der Treffer zum 16:10 zeugte von überragender Übersicht, als er die Kugel rechts an der Deckung vorbei in die lange Ecke nach links beförderte. Der Schwede hätte auch noch zum 19:12 versenkt, doch der Ball überquerte die Linie minimal zu spät – die Pausensirene war bereits erklungen.
Ganz so reibungslos brachten die „Löwen“ ihre Führung in der zweiten Hälfte nicht über die Zeit. Stuttgart deckte offensiver, zwang den BHC in die Zweikämpfe und provozierte Fehler. Zunächst trafen die Gäste zwar noch, doch dann fand auch Bitter besser ins Spiel. Der Keeper entschärfte während der besten Stuttgarter Phase auch freie Bälle. Von 16:23 auf 21:23 kamen die Hausherren in der Porsche-Arena heran.
Kurzzeitige Beruhigung
Zwar sorgte Maciej Majdzinski mit einem Unterzahl-Treffer für kurzzeitige Beruhigung, doch das 22:24 und ein technischer Fehler der „Löwen“ folgten, sodass die Schwaben zwölf Minuten vor Schluss die Gelegenheit hatten, auf ein Tor heranzukommen.
Dominik Weiß kam zum Abschluss, doch der gerade für Rudeck gekommene Tomas Mrkva hielt, und Linus Arnesson stellte auf der anderen Seite auf 25:22. Nachdem Mrkva erneut pariert hatte, besorgte der Schwede das 26:22, und Fabian Gutbrod stellte nach einem TVB-Fehler wieder auf fünf Tore Unterschied. Damit war die Partie so gut wie entschieden.
Optische Tor-Highlights zum Schluss
Die Schwaben kamen noch mal auf drei Tore heran, doch dann sah Adam Lönn nach einem Foul gegen Arnesson Rot. Der Rest war Formsache: Arnor Gunnarsson verwandelte den Siebenmeter. Jeffrey Boomhouwer per Dreher und Max Darj per Heber sorgten für zwei optische Tor-Highlights zum Abschluss.
„Lukas hat die Überzeugung.“
(BHC-Trainer Sebastian Hinze über Nachsuchsspoieler Stutzke)
BHC-Chefcoach Sebastian Hinze: „Ich bin natürlich sehr zufrieden, dass wir das Spiel gewonnen haben. Wir haben es in der ersten Halbzeit eigentlich alle entscheidenden Zweikämpfe gewonnen, wir waren viel besser auf den Beinen – gerade durch Lukas Stutzke und Tomas Babak. Das gilt auch für die erweiterte zweite Welle, in der wir es geschafft haben, in der gegnerischen Organisationsphase anzugreifen. Lukas hat die Überzeugung, trifft auch, daher bin ich mit der ersten Halbzeit wirklich einverstanden. In der zweiten Hälfte ist es schwierig, weil dann die Müdigkeit, die ich am Anfang mehr bei Stuttgart gesehen habe, bei uns irgendwann aufkam. Was mir aber vor allem nicht gefallen hat, ist, dass Stuttgart in der erweiterten zweiten Welle mit viel Tempo einfache Tore macht.
- Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer (1), Damm (2), Gutbrod (1), Stutzke (7), Arnesson (5), Babak (3), Darj (2), Nikolaisen, Bergner, Schmidt (4), Majdzinski (2), Johannsson, Gunnarsson (3/3), Fraatz.
- Spielfilm: 3:2 (5.), 4:5 (10.), 6:10 (15.), 8:13 (20.), 9:15 (25.), 12:18 (30.), 16:21 (35.), 16:22 (40.), 21:23 (45.), 22:25 (50.), 22:27 (55.), 26:30 (60.),