Handball-Bundesligist Bergischer HC setzt in der mit 2.491 Zuschauern ausverkauften Klingenhalle ein weiteres dickes Ausrufezeichen. Gegen die Füchse Berlin dominierten die Löwen 40 Minuten lang das Geschehen und setzten sich mit einer über weite Strecken auf beiden Seiten des Feldes überragenden Leistung mit 28:26 (14:12) gegen den Tabellennachbarn durch. Damit schafft das Team von Trainer Sebastian Hinze den Sprung zurück auf Platz sechs.
Heinevetter zunächst im Fokus
Zu Beginn hatten die „Löwen“ noch Ladehemmung. Nationalkeeper Silvio Heinevetter stand gerade in den ersten 15 Minuten häufig im Fokus. Aus den vergebenen Gelegenheiten kamen die Gäste gut ins Tempospiel. Absetzen konnten sie sich dennoch nicht. Denn auch Christopher Rudeck im BHC-Tor griff immer wieder entscheidend ein und hielt zum Beispiel zwei Siebenmeter gegen Hans Lindberg.
Beim Stand von 5:7 nahm BHC-Coach Sebastian Hinze seine erste Auszeit. Seine „Löwen“ bekamen die Berliner fortan häufiger in den Positionsangriff und nutzten ihre Chancen aus erster oder zweiter Welle deutlich effektiver. Rafael Baenas Überzahltreffer bedeutete den 8:8-Ausgleich.
Schwung und Euphorie
Den Schwung und die Euphorie in der Klingenhalle wussten die Bergischen zu nutzen. Tomas Babak markierte die erste Führung, und nach einem Fehlpass von Drux ging es schnell Richtung Boomhouwer, der auf 10:8 stellte. Auch das 12:9 fiel per Konter über drei Stationen mit Gunnarsson als Vollstrecker.
Überraschung zeichnet sich ab
Nach Wiederanpfiff unterstrichen die „Löwen“ schnell, dass sie an diesem Abend nicht aufzuhalten waren. Milan Kotrc überwand Heinevetter mit einem Heber, Tomas Babak traf selbst, setzte Max Darj sowie Arnor Gunnarsson in Szene, und die Gastgeber führten 18:13. Als dann auch noch Kotrc im Fallen mit der Rückhand ins Tor traf und Gunnarsson die Kugel stahl, um im Gegenzug ins verwaiste Gehäuse verwandelte, glaubte auch der letzte Zweifler unter den Zuschauern an die Überraschung.
Nippes macht den Deckel drauf
Ganz so locker ginge es aber nicht weiter. Die Berliner machten es noch einmal spannend. Der BHC geriet im Angriff in Probleme. Insbesondere durch Mattias Zachrisson kamen die Gäste nochmal auf zwei Tore heran. Linus Arnesson aber übernahm Verantwortung und versenkte im Alleingang zum 27:24. Auf der anderen Seite war es immer wieder Rudeck, der Sieger blieb. Da half auch Fabian Wiedes 25:27 nicht mehr. Eine Minute stand noch auf der Uhr, und es hielt keinen mehr auf den Sitzen in der Klingenhalle. Kristian Nippes machte den Deckel beim 28:25 drauf.
Trainer Sebastian Hinze: „Wir hatten zu Beginn Probleme mit der schnellen Mitte, haben dann jedoch Lösungen gefunden. Aber an der Stabilität müssen wir noch arbeiten, um es hinten raus auch glatt über die Bühne zu bekommen.”
- Bergischer HC: Rudeck, Rutschmann – Bettin, Darj (5), Petrovsky, Gunnarsson (4/1), Nippes (2), Kotrc (2), Baena (3), Fraatz, Babak (6), Szücs (1), Gutbrod (1), Arnesson (2), Boomhouwer (2), Criciotoiu