Der Bergische HC befindet sich in hervorragender Form. Von den letzten sieben Partien in der Handball-Bundesliga hat die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze sechs gewonnen. Und zwar alle in souveräner Manier. So auch das Spiel am Samstagnachmittag gegen TSV Hannover-Burgdorf. Beim 27:23 (14:12) kamen eigentlich zu keinem Zeitpunkt Zweifel am Sieg des BHC auf, was auch an einer überragenden Vorstellung von Torhüter Christopher Rudeck lag.
Der 26-Jährige fand sehr früh zur seiner Form. Nur in den ersten Minuten konnte auch er einen 1:3-Rückstand nicht vermeiden, als die Deckung noch eine gewisse Zeit benötigte, um sich auf die Hannoveraner einzustellen. Das gelang in der Folge hervorragend, und auch Rudeck griff immer wieder entscheidend ein, während seine Mannschaft auf dem Feld den Ton angab.
Beide Teams über sieben Minuten ohne Tor
Die Gäste versuchten nun, den BHC mit einem vorgezogenen Verteidiger zu stören, hatten damit aber kaum nennenswerten Erfolg. Die „Löwen“ erarbeiteten sich sehr gute Chancen, blieben aber genau wie Hannover in einer Phase mehr als sieben Minuten ohne Tor. Zum einen scheiterten sie an Urban Lesjak im Tor der Niedersachsen, zum anderen warfen sie den Ball aber auch daneben und in den gegnerischen Block. Tomas Babak haderte zudem mit den Unparteiischen, die ihm gleich zwei Treffer aufgrund eines angeblichen Schrittfehlers zurückpfiffen.
Abwehr-Torhüter-Paket funktioniert
Weil das Abwehr-Torhüter-Paket bei den Bergischen so gut funktionierte, war ein deutlicher Vorsprung zur Pause möglich. Kurz vor der Halbzeit hatten die Gäste aber gute offensive Minuten, sodass sich ein paar leicht vergebene Schüsse des BHC rächten. Nach einem Passfehler glichen die Hannoveraner sogar in Unterzahl durch Vincent Büchner per Gegenstoß aus.
Die Gastgeber durften trotzdem noch mit einem guten Gefühl in die Halbzeit gehen. Sebastian Damm zog beim Abschluss von außen Siebenmeter und Strafzeit. Gunnarsson verwandelte, stahl auf der anderen Seite die Kugel und leitete über Linus Arnesson einen Gegenstoß ein, den Csaba Szücs zum 14:12 in der Schlusssekunde der ersten Hälfte vollendete.
BHC-Deckung läuft heiß
Nach Wiederbeginn dominierten die Bergischen das Duell komplett. Daran änderten auch zwei weitere Fehlwürfe direkt zu Beginn nichts. Christopher Rudeck und die BHC-Deckung, die nun mit Csaba Szücs und Max Dark im Zentrum agierte, liefen komplett heiß. Die Löwen erhöhten auf 22:14. Zwei Auszeiten der Gäste zeigten in dieser Phase keine Wirkung.
In der Folge fanden die Gäste über den siebten Feldspieler, aber auch über den weiterhin starken Lesjak zwar noch einmal ins Spiel zurück, doch letztlich fanden die Bergischen immer wieder Antworten. Rudeck schraubte seine Bilanz auf 18 Paraden und 43,9 Prozent Fangquote in der offiziellen HBL-Statistik herauf. Der Keeper war damit der herausragende Spieler eines einmal mehr in der Breite unheimlich starken BHC.
„Der Schlüssel zum Sieg waren die ersten Minuten in der zweiten Halbzeit.“
(Sebastian Hinze, BHC-Cheftrainer)
BHC-Coach Sebastian Hinze: „Tom Kåre Nikolaisen war heute nicht so gut auf den Beinen, da hat Csaba es dann überragend gemacht. Der Schlüssel zum Sieg waren die ersten Minuten in der zweiten Halbzeit. Das war eine Phase, in der alles für uns läuft. Dass wir keinen Stress mehr hatten in der zweiten Halbzeit, lag ganz klar an dieser Phase.“
BHC-Geschäftsführer Jörg Föste: „Wir können stolz sein auf die Mannschaft. Auf das, was sich hier entwickelt hat. Die heutige Leistung war ähnlich wie in den Vorwochen: absolut überzeugend. Ich bin stolz, einfach großartig.“
- Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer, Damm (1), Gutbrod (5), Stutzke, Arnesson (1), Babak (1), Szücs (2), Darj (4), Nikolaisen, Bergner, Schmidt (5), Uscins (1), Gunnarsson (7/6), Fraatz.
- Spielfilm: 2:3 (5.), 5:4 (10.), 8:5 (15.), 8:6 (20.), 11:8 (25.), 14:12 (30.), 18:13 (35.), 21:14 (40.), 22:16 (45.), 23:19 (50.), 25:21 (55.), 27:23 (60.).