Bei HBW Balingen-Weilstetten kassierten die Handballer des Bergischen HC ihre vierte Bundesliga-Niederlage in Folge. Zwar schafften es die „Löwen“ immer wieder, gute Chancen herauszuarbeiten, scheiterten zunächst aber vornehmlich an HBW-Torhüter Mike Jensen, später aber auch an den eigenen Nerven. So behielten die abstiegsbedrohten Schwaben mit 27:25 (13:11) die Oberhand.
Bereits in der ersten Halbzeit hatten die Gäste die Chance, nachhaltig Kontrolle über die Partie zu gewinnen. Nachdem Mike Jensen zu Beginn oft Endstation für die „Löwen“ gewesen war, trafen Jeffrey Boomhouwer, Arnor Gunnarsson per Gegenstoß und Fabian Gutbrod zum 8:6. Mit dem taktischen Mittel des siebten Feldspielers, das die Balinger fast über die gesamte Distanz nutzten, drehten sie die Begegnung aber und profitierten dabei nicht nur von ihrem Torhüter, sondern auch von BHC-Fehlern. So ließ zum Beispiel Gutbrod die gegnerische Deckung aussteigen, setzte den Ball dann aber frei neben das Tor. Schlecht für das Selbstvertrauen war sicher auch ein von Gunnarsson vergebener Siebenmeter unmittelbar vor der Pause. Insgesamz gelang aus vier Strafwürfen nur ein einziger Treffer.
Vom Halbzeit-Rückstand unbeeindruckt
Der 11:13-Rückstand schien die Bergischen aber kaum zu beeindrucken. Boomhouwer, David Schmidt und Lukas Stutze erzielten schnelle Tore. Die 5:1-Deckung mit Linus Arnesson auf dem vorgezogenen Posten und Tomas Mrkva zwischen den Pfosten funktionierte sehr gut. Beim 14:13 (34.) hatten die Gäste erneut die Gelegenheit, das Spiel in ihre Bahnen zu lenken. Wiederum gelang dies nicht in aller Konsequenz, obwohl die „Löwen“ zwischendurch im Angriff überaus souverän ihre Möglichkeiten zu Toren nutzten.
Doch es gab eben auch die Situationen, die für Verunsicherung sorgten. Zwei weitere vergebene Strafwürfe schmerzten genauso wie technische Fehler oder Abschlüsse in den gegnerischen Block. Es half letztlich nicht einmal, dass Mrkva statistisch mit Jensen gleichzog. Beide Keeper hatten zum Schluss 13 Paraden auf ihrem Konto. Den letzten Schlussspurt legten die Löwen drei Minuten vor dem Abpfiff hin. Boomhouwer versenkte endlich einen Löwen-Siebenmeter, Mrkva hielt, und Schmidt traf zum 25:26-Anschluss.
Zu fünf kein Durchkommen
90 Sekunden vor Schluss kam es allerdings zur Vorentscheidung: Schmidt erwischte Lukas Saueressig im Gesicht, kassierte dafür zwei Minuten. Doch die Gäste mussten nach einer Bankstrafe auf einen weiteren Spieler verzichten. Vladan Lipovina stellte für Balingen trotz Verdacht auf Schrittfehler auf 27:25. In den letzten 60 Sekunden war für die Bergischen zu fünft kein Durchkommen mehr.
BHC-Coach Sebastian Hinze: „Es war ein extrem kämpferisches Spiel, das in beide Richtungen gehen kann. Bei uns ist es so, dass wir im Moment nicht diese Selbstsicherheit haben, das absolut auszunutzen. Es hat uns vor Wochen noch ausgezeichnet, dass wir 60 Minuten unser System durchgezogen und uns keinen großen Kopf gemacht haben. Da merkt man nun sicher die Niederlagen, die wir hatten.“
- Bergischer HC: Mrkva, Rudeck – Boomhouwer (6/1), Gutbrod (1), Stutzke (1), Weck, Arnesson (1), Babak (1), Szücs (1), Darj (4), Nikolaisen, Bergner, Schmidt (5), Nippes, Uscins (2), Gunnarsson (3).
- Spielfilm: 1:1 (5.), 5:3 (10.), 6:5 (15.), 8:9 (20.), 10:9 (25.), 13:11 (30.), 14:15 (35.), 18:17 (40.), 20:19 (45.), 12:21 (50.), 25:23 (55.), 27:25 (60.)