0:1 unterlag Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV dem KFC Uerdingen. Die Partie bekommt jetzt noch ein juristisches Nachspiel. Grund ist der gefühlt unendlich lange dauernde Einsatz der Rettungskräfte, nachdem Uerdingens Christian Müller nach einem Foul von WSV-Abwehrspieler Peter Schmetz am Kopf verletzt auf dem Spielfeld liegen geblieben war.
Weit und breit waren nach diesem Zwischenfall Rettungskräfte nicht zu sehen. Selbst die eindeutige Durchsage des Stadionsprechers brachte niemanden zum Vorschein. Erst satte sieben Minuten nach dem Vorfall kamen die Sanitäter aufs Spielfeld, um den verletzten Uerdinger Spieler vom Spielfeld zu tragen. Allerdings ohne Trage. Die zu beschaffen dauerte weitere Minuten. Glück nur, dass sich hinterher herausstellte, dass die verflossenen Minuten sich nicht als lebensgefährdend herausstellten.
Aktualisierung: Allerdings musste Müller auf der Intensivstaion eines Wuppertaler Krankenhauses behandelt werden.
Was sich in den langen Minuten abspielte, als der verletzte Spieler auf dem Rasen lag, berichteten mehrere unabhängige Augenzeugen der Wuppertaler Rundschau (WR): „Das Sanitätspersonal, das vor der Haupttribüne ausharrte, weigerte sich zunächst strikt, Hilfestellung zu leisten“, heißt es im Online-Auftritt des Blattes. Die Begründung hätte gelautet: „Wir sind nur für die Tribüne zuständig.“
Erst nach zwei Durchsagen des Stadionsprechers und einem gellenden Pfeifkonzert der Zuschauer sowie dem Einsatz von WSV-Mitarbeitern folgte doch eine entsprechende Reaktion der „Sanis“. Für die zum Abtransport des Spielers benötigte Trage war jedoch noch weitere lautstarke Überzeugungsarbeit nötig.
Am Ende ging – zum Glück – alles glimpflich aus: Christian Müller, dem ein Jochbein-Bruch diagnostiziert wurde, ist nach Aussagen seines Trainers stabil, berichtet die WR. Dass die Hilfeverweigerung Konsequenzen haben wird, dafür sorgt die Anzeige, die eine Privatperson wegen unterlassener Hilfeleistung bei der Polizei erstattet hat.