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Unglücklicher geht’s kaum. Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV macht das beste Spiel seit langem, führt, hält bis weit in die Nachspielzeit einen Punkt gegen einen übermächtig scheinenden Gegner – und steht am Ende mit leeren Händen da. 1:2 (1:1) steht nach 97 gespielten Minuten gegen RW Essen auf der Anzeigetafel im Stadion am Zoo.
Derby lockt 4.600 Zuschauer
Ja, das alte und immer wieder junge Westderby hat aus Wuppertaler Sicht lange, sehr lange, alles gehalten, was zu erwarten war. Fast 4.600 Zuschauer, davon 1.200 aus der Ruhrmetropole, das bedeutet Saisonrekord, sahen ein Duell auf Augenhöhe. Das 1:1, das bis weit in die sechs Minuten dauernde Nachspielzeit Bestand hatte, wäre das perfekte Ergebnis für diese Partie gewesen, aber der erst Sekunden zuvor eingewechselte Hedon Selishta erzielte aus dem Gewühl heraus noch den Essener Treffer, der den WSV in ein Tal der Tränen schickte. Dabei war es kurz vor Ende der Normal-Spielzeit noch Semir Saric gewesen, der den WSV-Siegtreffer durch einen Pfostenschuss versemmelt hatte. Wie es so schön heißt: Erst hast du kein Glück, dann kommt auch noch Pech dazu.
Marzullo sorgt für ein Glücksgefühl
Zurück zu den Toren in der regulären Spielzeit: Gianluca Marzullo sorgte für ein Glücksgefühl bei Rot-Blau, als er per Spannstoß zum 1:0 getroffen hatte. Ametov hatte den Ball nach vorne geschleppt, passte gegen eine fast nicht vorhandene RWE-Defensive auf den rechts freistehenden Torschützen, der die lange Eck anvisierte. Der Ausgleichstreffer erst stimulierte die Gäste. Kefkir brachte einen Eckball an den ersten Pfosten, wo Platzek den Ball volley nahm und den machtlosen WSV-Keeper Lübcke überwand.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass der WSV in der Lage ist, Ausrufezeichen zu setzen.
„Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“
(WSV-Coach Alexander Voigt
WSV-Trainer Alexander Voigt: „Wenn du dir in der Nachspielzeit so ein Tor fängst, ist das bitter, auch Worte zu finden. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Fußballerisch läuft es noch nicht so, wie wir es gerne hätten. Ich fand, dass es in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel war von uns. Nicht gut haben wir es dann 20 Minuten nach der Halbzeit gemacht. Es war dann aber auch wieder relativ offen. Beim 1:1 haben wir beim Standard schlecht verteidigt. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt, die Jungs hätten einen Punkt verdient gehabt.“
- Wuppertaler SV: Lübcke – Nesseler, Uphoff, Müller, Saric (90.+4 Osenberg), Grebe, Ametov (68. Alabas, 89. Fatni), Osygus, Knechtel, N. Pepic, Marzullo (69. Pagano).
- Tore: 1:0 (19.) Marzullo, 1:1 (59.) Platzek, 1:2 Serisha (90.+6).