Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 10.000 Menschen durch Suizid – dies sind nach Angaben des Nationalen Suizidpräventionsprogramms für Deutschland mehr Menschen, als durch Verkehrsunfälle, Aids, Gewalttaten und illegale Drogen ums Leben kommen. Darüberhinaus, so die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention, sei die Anzahl der Suizidversuche zehn Mal so hoch. Die Zahl der Menschen, die durch den Suizid eines nahestehenden Menschen betroffen sind, wird auf rund 100.000 geschätzt.
Das Gefühl, nicht mehr leben zu wollen, betrifft Menschen aller Altersgruppen: Männer begehen deutlich häufiger Suizid, ihnen fällt es erheblich schwerer als Frauen vorher über ihre Gefühle und Absichten zu reden und sich Hilfe zu suchen. 2020 haben sich in Wuppertal 44 Menschen selbst getötet, im Jahr davor waren es 34 Menschen.
Nach wie vor wird diese Thematik in der Öffentlichkeit weitgehend verdrängt. Deshalb rief unter anderem die Weltgesundheitsorganisation am 10. September 2003 erstmals den „Welttag der Suizidprävention“ aus. Aus diesem Anlass informieren der Wendepunkt – Wuppertaler Krisendienst, Hi.na.S. e.V. (Selbsthilfegruppe Hinterbliebene nach Suizid e.V.), das Bündnis gegen Depression und der Sozialpsychiatrische Dienst der Stadt Wuppertal über die Ausrufung dieses Aktionstages.
Zur Stärkung der öffentlichen Wahrnehmung von Suizid und Suizidprävention findet deshalb zum Welt-Suizidpräventionstag am 10.09.2021 eine Gedenkveranstaltung am Gedenkbaum im Kothener Wald/Bürgerwäldchen statt. Der Baum wurde durch eine Spende von Betroffenen im Auftrag von Hi.na.S e.V. im Jahr 2018 gepflanzt. Dort haben Angehörige aber auch Vertreter der Hilfe- und Beratungsstellen das Wort, um der Suizidtoten zu gedenken. Denn es ist gerade auch ein Tag der Trauer und des Gedenkens an die Menschen, die durch Suizid verstorben sind.
Neben dem besonderen Gedenken an die Menschen, die durch Suizid verstarben, ist es der Stadt Wuppertal wichtig, an diesem 10. September auf die Hilfsangebote im Rahmen der Suizidprävention aufmerksam zu machen:
Ergänzend zu den niedergelassenen psychiatrischen und psychotherapeutischen Praxen, den Selbsthilfegruppen, verschiedenen Beratungsstellen, der Telefonseelsorge und natürlich der Hilfe bei akuter Suizidgefahr in der Klinik der Evangelischen Stiftung Tannenhof, bietet tagsüber der Sozialpsychiatrische Dienst des Gesundheitsamtes und in der Nacht und am Wochenende der Wuppertaler Krisendienst Wendepunkt Hilfe und Unterstützung für Betroffene und Angehörige an.
Hilfe gibt es hier:
Erreichbarkeit Sozialpsychiatrischer Dienst des Gesundheitsamtes
Mo-Fr: 08.00 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 15.00 Uhr
Telefon: 0202-563-2168
Erreichbarkeit des Krisendienstes (Wendepunkt)
Mo-Fr von 18.00 bis 8.00 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen rund um die Uhr!
Telefon: 2442838
Erreichbarkeit Hi.na.S. e.V. :
Paola Marten Tel 0160 97907710
Rübenstr. 25, 42289 Wuppertal
Die Gruppe trifft sich jeden 1. Donnerstag im Monat von 18.30 bis 20.30 Uhr.