Am heutigen Mittwoch (20. Mai) wird zum dritten Mal der „Weltbienentag“ gefeiert. Die NRW-Straßenmeistereien feiern quasi mit. Der Landesbetrieb hat bereits 2019 in Marl ein Pilotprojekt zur insektenfreundlichen Meisterei gestartet, bei dem die oft großen Grünflächen der Betriebshöfe so umgestaltet werden sollen, dass blühende Obstbäume, Stauden und naturnahe Wiesen Futter für Bienen & Co. liefern. Und auch die Meisterei Burscheid ist jetzt am Start – mit einem Insektenhotel.
Das ist die Luxusvariante unter den Insektenhotels, und es hat seine Zimmer trotz der Krise geöffnet. „Die ersten Wildbienen sind eingezogen“, sagt Betriebsdienstleiter Sascha Mertens mit stolzem Blick auf das imposante hölzerne Bauwerk vor der Straßenmeisterei in Burscheid. Der mit Stroh, Röhricht und angebohrtem Holz und Ytong-Steinen ausgestattete Paletten-Turm ist das erste von mehreren Projekten, mit dem die Meisterei die Artenvielfalt fördern und Klimaschutz betreiben will.
Ein „Grandhotel“ für Wildbienen
Sascha Mertens ist seit 2011 Betriebsdienstleiter und mit seinem Team der Straßenmeisterei Burscheid im Bergischen Land in Sachen Verkehrssicherheit unterwegs. Vier Kollegen in Burscheid ließen sich von der Idee ihres Chefs begeistern und bauten ein Grand-Hotel für Wildbienen, Wespen, Schmetterlinge oder Käfer, das auf einer Fläche von fast fünf Quadratmetern die unterschiedlichsten Brutmöglichkeiten bietet.
Dem Quartett reichte das aber noch nicht. Insekten brauchen auch Wasser, und Platz für einen Teich gibt es auf der Meisterei genug. Minibagger und Schaufel, die sonst für den Bau von Entwässerungsgräben oder Schutzeinrichtungen an Straßen genutzt werden, kamen also neben dem Insektenhotel zum Einsatz. Zwölf mal sechs Meter misst der Teich, in der Mitte können künftige Bewohner wie Molche und Frösche bis zu 1,80 Meter tief tauchen. „Das garantiert, dass sie auch einen Bergischen Winter überleben“, sagt Sascha Mertens.
Schafe als lebende Mäher
Das Insektenparadies, das durch die Anlage von Blühstreifen entlang des Zauns komplettiert wird, hat seit kurzem auch noch „professionelle“ Bewohner: Über den Kontakt zum lokalen Imkerverein wurde neben dem Insektenhotel noch ein Bienenstock aufgestellt werden. Und auch für größere Tiere haben die Burscheider Straßenwärter Platz. Ein halbes Dutzend Schafe übernimmt künftig die Mäharbeiten rund um die Meisterei-Gebäude. „Mit dem Einsatz der Tiere haben wir an unseren Regenrückhaltebecken in den vergangenen zwei Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht“, freut sich Mertens, auch dort mit weniger Maschineneinsatz auszukommen und stattdessen die Natur wirken zu lassen.