Vor dem für die für den morgigen Donnerstag (1. Juli) anberaumte Bürger-Sprechstunde zum „autofreien Laurentiusplatz“ hat die Bergische Industrie- und Handelskammer (BIHK) das Ergebnis ihrer Umfrage zum Thema vorgelegt. Die zeigt eine knappe Mehrheit der Gewerbetreibenden für die Teilsperrung der Friedrich-Ebert-Straße, aber auch Skepsis und Befürchtungen – vor allem unter Einzelhändlern.
Die BIHK und die IG Friedrich-Ebert-Straße befürworten eine Sperrung ab 17 Uhr und an Wochenenden. „Eine Mehrheit von 53 Prozent der Unternehmen im Luisenviertel befürwortet die geplante Sperrung der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Laurentiusstraße und Auer Schulstraße. Knapp ein Drittel ist dagegen, 15 Prozent haben sich noch nicht festgelegt. Immerhin 37 Prozent erwarten aber negative Auswirkungen auf ihren Geschäftsbetrieb und nur 26 Prozent positive“, fasst BIHK-Geschäftsführer Thomas Wängler die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage unter den Gewerbetreibenden des Luisenviertels zusammen.
Verkehrsprobleme werden in andere Straßen verlagert
Wängler stellte diese heute gemeinsam mit Michael Kozinowski, Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Friedrich-Ebert-Straße, vor. „Insgesamt haben sich 137 Gewerbetreibende beteiligt – das zeigt wie wichtig das Thema für die dortigen Unternehmerinnen und Unternehmer ist“, stellt Kozinowski fest.
Die Befürworter erwarten durch die Sperrung weniger Lärm, eine angenehmere Atmosphäre und dadurch ein attraktiveres Umfeld sowie mehr Kunden, insbesondere für die Gastronomie. Die Gegner sehen es völlig anders. Sie befürchten durch die erschwerte Erreichbarkeit per PKW und den Wegfall von Parkplätzen den Verlust von Kunden und damit sinkende Umsätze. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass ältere oder behinderte Menschen den direkten Zugang mit dem Auto bevorzugen würden. Außerdem wird erwartet, dass durch die Verlagerung des Verkehrs auf andere enge Straßen dort Verkehrsprobleme entstehen würden. All dies würde nach ihrer Ansicht die Attraktivität des Viertels verringern. Auch auf mögliche Probleme für den Lieferverkehr wird hingewiesen.
„Königsweg“: Sperrung abends und am Wochenende
Aus Sicht von BIHK und IG sollte insbesondere der Vorschlag, die Straße nur abends und an den Wochenenden zu sperren, intensiv geprüft werden. „Denn genau zu diesen Zeiten gibt es die Probleme mit Autoposern, die durch eine Sperrung ja bekämpft werden sollen. Das Gastgewerbe könnte trotzdem profitieren, dafür wären die befürchteten Nachteile für Einzelhandelskunden aber praktisch ausgeschlossen“, so Wängler und Kozinowski übereinstimmend.