Der Sturm „Friederike“ vom 19. Januar 2018 hat in den Wuppertaler Wäldern enorme Schäden angerichtet und über 1.000 Bäume entwurzelt. Von den Sturmschäden besonders betroffen waren Fichten. Jetzt macht dieser Nadelbaum den städtischen Förstern erneut Sorgen: Zahlreiche Exemplare sind vom Borkenkäfer befallen.
Sturm und Hitze arbeiten Hand in Hand
„Insbesondere bei den vom Sturm bereits stark betroffenen Waldflächen haben wir aktuell einen sehr hohen Befall mit Borkenkäfern. Der Sturm und die aktuelle Hitzeperiode bilden eine hervorragende Grundlage für die Käfer“, sagt Sebastian Rabe, Abteilungsleiter Forsten bei der Stadt Wuppertal. Durch den Sturm seien auch viele der noch stehenden Bäume in den Wurzeln geschädigt, so dass die Wasseraufnahme nicht optimal klappt. Da viele Bäume umgeworfen wurden, trifft nun auch viel mehr Sonnenlicht auf den Boden, so dass er schneller austrocknet und den Bäumen nicht genügend Wasser zur Verfügung steht. Das bringt den Bäumen Stress, so dass sie sich nicht mehr gegen den Angriff der Borkenkäfer wehren können. Um möglichst viele Bäume retten zu können, müssen die vom Borkenkäfer befallenen Bäume schnellstmöglich gefällt werden. „Ansonsten bildet sich die nächste Generation Borkenkäfer, die dann weitere Bäume befällt“, erläutert Rabe.
Stadt überlegt Maschinen einzusetzen
Vor allem die Waldflächen am Nöllenhammer Bachtal, wie zum Beispiel im Bereich Vonkeln, und am Adelenblick seien momentan stark betroffen. Dort müssen nun die städtischen Forstwirte, um Forstwirtschaftsmeister Felix Naumann bei Temperaturen über 30 Grad in dicken Schnittschutzhosen, schweren Stiefeln und behelmt Bäume fällen. Für den städtischen Oberförster Rabe ist die Arbeit für seine Mitarbeiter aktuell an der Grenze des Zumutbaren. Daher werde auch überlegt, einen „Harvester“ einzusetzen. Dann übernimmt ein Unternehmer in einer klimatisierten Maschine die Fällung. Dies habe auch den Vorteil, dass die Maschine sehr schnell die befallenen Fichten fällen könne und man das Problem so auch schneller in den Griff bekomme.