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Fahren die Wuppertalerinnen und Wuppertaler künftig mit einem bürgerschaftlich finanzierten ÖPNV-Ticket mit Bus & Bahn? Die „Bürgerticket Initiative Wuppertal“ hat am Mittwoch (30. Januar) das deutschlandweit erste Konzept für ein Solidarisches Bürgerticket in einer Großstadt vorgestellt.
Das Konzept wurde in Kooperation mit Vertretern und Vertreterinnen der Wissenschaft und der Stadtgesellschaft in zahlreichen Arbeitsrunden, in drei Workshops und auf Basis wissenschaftlicher Forschungsarbeiten entwickelt. „Wir stellen dieses Konzept mit dem heutigen Tag zur Diskussion und laden die Wuppertaler ein, sich daran zu beteiligen,“ erklärte der Sprecher der Bürgerticket Initiative, Jan Niko Kirschbaum.
Monatsticket nach Einkommen gestaffelt
In diesem Konzept schlägt die Bürgerticket Initiative die Erhebung eines dreistufigen Modells vor. Der Standardpreis beträgt 50 Euro im Monat pro Person. Personen mit einem monatlichen Einkommen von unter 1.500 Euro zahlen 30, Personen mit einem monatlichen Einkommen von unter 900 Euro nur noch 12 Euro.
Ausnahmen sollen für Schwerbehinderte nach den bislang geltenden Regelungen, Studierende mit Semesterticket (hier gilt das Semesterticket NRW), nicht schulpflichtige Kinder (von Abgaben befreit) und schulpflichtige Kinder gelten. Das vollständige Konzept könnt ihr hier einsehen.
Pilotprojekt ab Sommer 2019
Die Initiative fordert jetzt von Stadtrat und NRW-Landtag, dass das vorgelegte Konzept sachlich und ausführlich diskutiert und wo nötig verbessert wird, dass es ab dem zweiten Halbjahr 2019 als Pilotprojekt „Nordstadtticket“ – wie im Green-City-Plan verabschiedet – durchgeführt wird, und dass darauf aufbauend im Jahr 2020 alle Vorarbeiten für die Einführung des Solidarischen Bürgertickets abgeschlossen werden. Im Jahr 2021 soll ein großer, wissenschaftlich begleiteter Modellversuch stattfinden, bei dem das Solidarische Bürgerticket versuchsweise für ein Jahr eingeführt wird. Am Ende des Jahres soll das Solidarische Bürgerticket evaluiert werden, Verbesserungen vorgeschlagen werden und durch die politischen Gremien (oder einen Ratsbürgerentscheid) weitergeführt oder beendet werden.