Wie der WDR berichtete, ist dem nordrheinwestfälischen Landeskriminalamt erneut ein Schlag gegen die Clankriminalität gelungen. Einsatzkräfte konnten am frühen Mittwochmorgen in Langenfeld ein wichtiges Mitglied eines türkisch-arabischen Clans festnehmen, über die Nationalität des Verdächtigen wurde zunächst nichts bekannt.
Bei dem 52-jährigen Mann handele es sich nach Aussage von NRW-Innenminister Herbert Reul um „eine Größe der organisierten Kriminalität“. Der Festgenommene soll als „Friedensrichter“ in einer Art clan-internen Paralleljustiz tätig sein, ihm werden neben räuberischer Erpressung auch Sozialleistungsbetrug, Urkundenfälschung sowie Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Zudem habe der Mann Kontakte sowohl ins Rotlicht- als auch ins Rockermilieu.
Um Beweise und Vermögenswerte sicherzustellen, seien zwei Wohnungen in diesem Kontext durchsucht worden, teilte das Landeskriminalamt NRW am Mittwoch in Düsseldorf mit. Gegen den Verdächtigen, der in Untersuchungshaft genommen wurde, sei ein Vermögensarrest in Höhe von fast 400.000,- Euro erlassen worden.
Ähnlich wie bei den anderen Großrazzien, die unlängst in NRW zu zahlreichen Festnahmen und der Beschlagnahme sehr hoher Vermögenswerte – darunter große Mengen an Bargeld und Luxusautos – führten, waren auch bei dem Einsatz am Mittwoch wieder Spezialeinheiten der Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen beteiligt. Die Abteilung Verfolgung Organisierter Straftaten ist bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf angesiedelt.