Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) hat am vergangenen Mittwoch Wolfsnachweise bei Münster, in den Kreisen Steinfurt und Minden-Lübbecke sowie im Oberbergischen Kreis bestätigt: Am 2. Dezember 2022 erfasste eine Wildkamera um 9.23 Uhr einen Wolf in einem Waldgebiet bei Radevormwald.
Alle Beobachtungsorte wurden von den regional zuständigen Wolfsberaterinnen und Wolfsberatern vor Ort und das Bildmaterial vom LANUV und von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) geprüft. Geschlecht, Identität und Verbleib der nachgewiesenen Wölfe sind nicht bekannt.
Übergriffe auf Nutztiere oder aktive Annäherungen an Menschen sind in keinem Fall mit den Beobachtungen in Verbindung zu bringen. Wölfe verlassen spätestens bis zum Ende des zweiten Lebensjahres ihr Rudel und wandern mitunter mehrere hundert Kilometer. Dabei bewegen sie sich in für sie unbekanntem Gelände. Abwandernde Jungwölfe sind meist nachts unterwegs und werden in der Regel nicht bemerkt. Wenn sie tagsüber im offenen Gelände beobachtet werden, laufen sie auf der Suche nach geeigneter Deckung oft im hohen Tempo.
Gemäß bundeseinheitlicher Kriterien zum Monitoring werden Beobachtungen ohne Bildbeleg oder mit unvollständigen Angaben zu Ort und Zeitpunkt als unbestätigte Hinweise erfasst. Das Bildmaterial muss in der Qualität so gut sein, dass eine Unterscheidung zwischen Wölfen und wolfsähnlichen Hunden zuverlässig möglich ist.
Auch in Gebieten, in dem Wölfe ihr Revier haben, ist es äußerst unwahrscheinlich, einen Wolf zu Gesicht zu bekommen, sie meiden die Nähe des Menschen. Vor allem bei jungen und unerfahrenen Wölfen kann es aber vorkommen, dass die Neugier stärker ist als die Furcht. Wenn Sie einem Wolf begegnen, verhalten Sie sich wie folgt:
- Nicht versuchen, sich dem Tier zu nähern, es anzufassen oder zu füttern!
- Nicht weglaufen, am besten stehen bleiben und abwarten, bis es sich zurückzieht.
- Wenn man selbst den Abstand vergrößern will, langsam zurückziehen.
- Man kann den Wolf auch vertreiben, indem man auf sich aufmerksam macht: laut ansprechen, in die Hände klatschen und mit den Armen winken.
Aktuelle Nachweise von Wölfen in NRW finden sich beim Abo-Service des Umweltportals NRW
https://www.umweltportal.nrw.de/abo-service
Weitere Informationen gibt es unter
https://wolf.nrw/
bei der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf
https://www.dbb-wolf.de/
sowie beim Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
https://www.bmuv.de/WS4811