Zum zweiten Mal in diesem Jahr sind in Wuppertal Einzelexemplare der Chinesischen Wollhandkrabbe aufgetaucht. Nach Auskunft der bergischen Fischereiverbände und des Wupperverbandes gibt es aber bisher keine weiteren Hinweise darauf, dass die Art in Wuppertaler Gewässer eingewandert sei. Während das erste Tier am Friedhof Krummacher Straße entdeckt wurde, tauchte das zweite Tier in der Schloßbleiche nahe der Wupper auf.
Die ursprünglich aus China stammende Chinesische Wollhandkrabbe steht auf der Liste der weltweit hundert schlimmsten Invasoren. Ursprünglich wahrscheinlich über Ballastwasser von Schiffen eingeschleppt, hat sich die Art in Europa bereits in allen großen Flusssystemen ausgebreitet. In Deutschland sind beispielsweise Rhein und Elbe stark betroffen. Die Wuppertal am nächsten liegenden, bekannten Fundorte mit etabliertem Vorkommen liegen in den Mündungsbereichen von Wupper und Düssel.
Die Wollhandkrabbe geht auch über Land
Während ihres Lebenszyklus wandert die Chinesische Wollhandkrabbe zur Fortpflanzung und Reproduktion zurück in Brack- und Salzwasserzonen in die Mündungsgebiete der Flüsse. Die Jungtiere wandern dann entlang der Flüsse wieder stromaufwärts. Dabei können sie große Strecken bewältigen und auch über Land gehen. Sie verbringen den meisten Teil ihres Lebens im Süßwasser und kehren erst nach einigen Jahren zurück ins Meer.
Die nachtaktive Art, die auch die Krebspest übertragen kann, ist bei Anglern und Fischern sehr unbeliebt, weil sie Köder und Netze zerstört. Das Aussetzen von Chinesischen Wollhandkrabben in ein Gewässer ist streng verboten und wird als Ordnungswidrigkeit verfolgt.
Funde unbedingt der Stadt melden
Da es sehr wichtig ist, noch nicht befallene Gewässersysteme wie die Wupper und ihre Seitentäler auch zukünftig frei von dieser Krabbenart zu halten, bittet die Untere Naturschutzbehörde um Mithilfe und verantwortungsvolles Verhalten aller Bürgerinnen und Bürger: Unter keinen Umständen sollen auffällige Krebse, die vielleicht an Land gefunden werden, in ein Gewässer ausgesetzt werden.
Funde sollen beim Umweltschutztelefon unter (0202) 563-6789 oder – nach Ende der Dienstzeit – beim Ordnungsamt unter (0202) 563-4000 gemeldet werden.