Wuppertal
Nach jahrelanger Präsenz endet am Freitag, dem 31. Januar, die Epoche der letzten GameStop-Filiale in Wuppertal. Das Geschäft in den City-Arkaden wird geschlossen, was Teil eines umfassenden Rückzugs des Unternehmens aus Europa ist.
Bereits im Dezember hatte das Unternehmen auf Instagram angekündigt: „Wir schließen und alles muss raus.“ Aktuell wirbt die Filiale mit Rabattaktionen von bis zu 50 Prozent. Sogar die Geschäftsausstattung wird verkauft. Medienberichten zufolge plant GameStop, bis Ende Januar 2025 alle 69 noch bestehenden Standorte in Deutschland zu schließen. Dies betrifft rund 500 Beschäftigte.
Auch der Online-Shop von GameStop wird abgeschaltet – am Freitag, dem 10. Januar, geht dieser endgültig offline. Gamestop, eine US-amerikanische Einzelhandelskette mit Spezialisierung auf Videospiele, Unterhaltungselektronik und zugehöriges Merchandise, zieht sich damit aus dem physischen Handel in Deutschland zurück.
Ein Unternehmen im Wandel
GameStop wurde 1984 in Dallas, Texas, unter dem Namen Babbage’s gegründet. Das Unternehmen entwickelte sich über Jahrzehnte zu einem der weltweit führenden Einzelhändler für Videospiele. Nach mehreren Fusionen und Übernahmen wurde die Marke GameStop im Jahr 2000 eingeführt. Bereits zwei Jahre später erfolgte der Börsengang an der New Yorker Börse unter dem Kürzel „GME“.
Erfolge und Krisen
Mit strategischen Übernahmen – darunter Electronic Boutique Games (2005) und Micromania (2008) – baute GameStop seine Position als weltweit größter Videospielhändler aus. Zu weiteren Meilensteinen gehörte die Einführung eines erfolgreichen Kundenbindungsprogramms im Jahr 2010, das innerhalb eines Jahres zehn Millionen Mitglieder gewann, sowie die Digitalisierung des hauseigenen Magazins Game Informer.
Doch trotz dieser Erfolge geriet GameStop immer wieder in wirtschaftliche Turbulenzen. Spätestens mit dem sogenannten „Short Squeeze“ Anfang 2021 rückte das Unternehmen ins Rampenlicht. Die Aktienkurse schossen durch massive Spekulationen von Kleinanlegern in die Höhe und führten zu einem Börsendrama, das weltweit Schlagzeilen machte.
Rückzug aus Europa
Angesichts des wachsenden digitalen Spielemarkts und des sinkenden Interesses am stationären Handel zieht sich GameStop nun schrittweise aus Europa zurück. Die Schließung der deutschen Filialen markiert das Ende eines wichtigen Kapitels der Einzelhandelsgeschichte.
Mit dem Aus der Wuppertaler Filiale endet auch in der Region eine wahre Tradition für Fans und Kunden, die GameStop über Jahre hinweg als feste Anlaufstelle für Videospiele und Zubehör schätzten.