Mit dem Edwardsfasan ist eine sehr seltene Fasanenart im Grünen Zoo Wuppertal eingezogen: Das junge Zuchtpaar stammt von Züchtern der WPA (World Pheasant Association) und hat zunächst eine Zeit in der Quarantänestation hinter den Kulissen verbracht.
Der für einen früheren Zeitpunkt geplante Umzug verzögerte sich, weil die Edwardsfasanen in der Quarantäne überraschend zu brüten begannen, das Brutgeschäft sollte durch den Umzug nicht gestört werden. Als aus dem Gelege jedoch kein Nachwuchs schlüpfte, konnte der Umzug stattfinden. Die beiden knapp einjährigen Vögel bewohnen jetzt gemeinsam mit den Jägerliesten eine Voliere und einen extra umgebauter Innenstall sals Rückzugsmöglichkeit und Witterungsschutz.
Wie bei vielen anderen Vogelarten gibt es auch bei Edwardsfasanen markante optische Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Der Hahn ist prächtig blaugrün und schillernd gefärbt, die Henne lediglich erdbraun. Die Hähne tragen eine weiße, aufstellbare Haube, im Gegensatz zu den nah verwandten Vietnamfasanen fehlen ihnen aber die weißen Schwanzfedern. Sie gehören zu den Hühnervögeln, erreichen eine Größe von 58 bis 65 Zentimetern und ein Gewicht von über einem Kilo, ihre Lebenserwartung liegt bei bis zu zehn Jahren. Ein Gelege besteht meist aus vier bis sieben cremefarbenen Eiern, es wird 21 Tage lang von der Henne bebrütet.
In ihrer Heimat in Zentral-Vietnam ist der Edwardsfasan stark vom Aussterben bedroht. Der noch vorhandene Wildbestand wird auf nur noch 50 bis 250 Tiere geschätzt. Große Teile ihres natürlichen Habitats wurde durch fortschreitende Abholzung und Auswirkungen des Vietnamkriegs in den 1960ern zerstört. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN wird die Art deshalb als „kritisch bedroht und lokal ausgestorben“ eingestuft. Diese höchste Gefährdungsstufe unterstreicht ihre kritische Bestandssituation.
Dank der Erhaltungszucht von Zoos und Privatzüchtern konnte die Art bisher bewahrt werden. Der Erfolg eines Zuchtprogramms ist nun die einzige Hoffnung, die seltenen Fasanen vor dem Aussterben zu bewahren und langfristig Wiederansiedlungen gezüchteter Tiere zu ermöglichen. Der Grüne Zoo beteiligt sich im Rahmen des Europäischen Ex-situ-Programms (EEP) aktiv am Aufbau einer Reservepopulation, um diese wunderschöne Vogelart zu erhalten.
Hoch bedrohte Edwardsfasane sind im Grünen Zoo eingezogen
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