In den benachbarten Niederlanden wird am 25. September die Abstandsregel abgeschafft – Premier Mark Rutte will stattdessen einen Corona-Pass für die Gastronomie, mit dem bei Konzerten, in Theatern und in der Gastronomie mehr Besucher zugelassen werden können und somit einen Schritt zurück Richtung Normalität machen.
Viele der bisherigen Maßnahmen bleiben unberührt, etwa die Maskenpflicht in Bussen, Bahnen, Zügen und auf den Flughäfen. Clubs und Diskotheken dürfen wieder öffnen, müssen jedoch wie der Rest der Gastronomiebetriebe ebenfalls schon um Mitternacht schließen.
Durch den neuen Corona-Pass erhofft sich die Regierung unseres Nachbarlandes nun auch, die Impfquote unter den Niederländern zu erhöhen, da momentan erst etwa 63 Prozent der Bevölkerung geimpft ist.
Während die Inzidenz zuletzt bei etwa 100 Neuinfektionen pro 100.000 Menschen in sieben Tagen lag und vergangene Woche leicht zurück gegangen war, hatte sich auch die Situation in den Kliniken leicht verbessert, blieb aber dennoch angespannt. Die hauptsächlichen Infektionsherde liegen nach Angaben der Behörden nun in den Schulen.
Mit dem Corona-Pass sollen Gäste in der Gastronomie, bei Kultur- und Sportveranstaltungen nun nachweisen, dass sie geimpft, getestet oder genesen sind. Der seit eineinhalb Jahren geltende Sicherheitsabstand von 1,5 Meter werde damit ab dem 25. September abgeschafft, so Ministerpräsident Rutte am vergangenen Dienstag in Den Haag, er rief aber gleichzeitig weiter zu Vorsicht auf, da die Unsicherheit über die Entwicklung im Herbst noch sehr groß sei: „Das ist nicht der Tag, an dem alles wieder so sein wird wie vor Corona, dafür gibt es noch zu viele Infektionen und werden noch zu viele Menschen in Krankenhäuser eingeliefert.“
Allerdings wird zur Einführung des Corona-Passes besonders unter niederländischen Gastronomen Kritik laut, sie kündigten bereits an, dass die Kontrollen nicht wirklich machbar seien, da sie extrem viel personelle Kapazitäten erforderten und dadurch einen einträglichen Betrieb schlicht nicht zuliessen.