In Wuppertal ist es deutlich wahrscheinlicher als in anderen Städten, wegen eines Rotlicht- oder Geschwindigkeitsverstoßes geblitzt zu werden. Das ist das Ergebnis einer Analyse der auf Verkehrsrecht spezialisierten Kanzlei Goldenstein Rechtsanwälte. Demnach kommen in Wuppertal 26,1 Blitzer auf 1000 Hektar Straßenfläche. Nirgendwo in Deutschland liegt dieser Wert noch höher. Hinter Wuppertal platzieren sich Bonn (24,1), Freiburg (23,6) und Aachen (21,1) im Blitzer-Ranking der Berliner Juristen. Deutschlandweit am wenigsten Messgeräte stehen hingegen in Magdeburg (0,7 Blitzer pro 1000 Hektar Straße).
Von den vier deutschen Millionenstädten platzieren sich zwei Städte über und zwei unter dem bundesweiten Durchschnittswert in Höhe von 11,4 Blitzern pro 1000 Hektar Straßenfläche. Während in Köln und Hamburg 17,4 beziehungsweise 11,8 Messgeräte pro 1000 Hektar Straße aufgestellt werden, liegt dieser Wert in Berlin (5,4) und München (3,4) deutlich niedriger.
Krefeld, Essen und Duisburg am Ende
Lediglich in fünf deutschen Städten gibt es gemessen an der Straßenfläche noch weniger Rotlicht- und Geschwindigkeitskontrollen als in der bayerischen Landeshauptstadt. Dazu zählen unter anderem Duisburg (2,9), Braunschweig, Essen (jeweils 2,8) und Krefeld (1,2).
Im Schnitt stehen in Deutschlands 40 größten Städten 17,7 feste sowie 3,6 mobile und teilstationäre Blitzer pro Tag. Deutschlandweit am meisten Messgeräte gibt es in Hamburg, wo Autofahrer täglich an 77 Orten geblitzt werden können. Nur in Köln (71,1) und Berlin (54,4) gibt es im Schnitt ebenfalls mehr als 50 Geschwindigkeits- und Rotlichtkontrollen pro Tag. Den vierten Platz dieses Rankings belegt Karlsruhe (35,7).
„Unsere Analyse zeigt, dass es bundesweit massive Unterschiede gibt, wenn es um Geschwindigkeitskontrollen im Straßenverkehr geht“, kommentiert Rechtsanwalt Alexander Voigt, Geschäftsführer von Goldenstein Rechtsanwälte und fügt hinzu: „In der gesamten Nation gilt natürlich: Wer sich stets an die vorgeschriebenen Gesetze hält, muss auch nie ein Bußgeld wegen eines Geschwindigkeits- oder Rotlichtverstoßes zahlen. Dennoch können vermutlich nur die wenigsten Autofahrer von sich behaupten, noch nie im Leben geblitzt worden zu sein.“
Das Blitzerranking auf einen Blick
Die Untersuchungsmethodik
Um herauszufinden, in welcher deutschen Stadt es die meisten Rotlicht- und Geschwindigkeitskontrollen gibt, hat Goldenstein Rechtsanwälte die 40 einwohnerreichsten deutschen Städte beziehungsweise die verantwortlichen Presse- und Polizeistellen dazu befragt, wie viele feste Blitzer es dort gibt (Stand: 2. Dezember 2022). Darüber hinaus hat das Team der Kanzlei zwischen dem 28. November und dem 28. Dezember 2022 sämtliche mobile und teilstationäre Blitzer in denselben Städten anhand von Daten der Verkehrs-Apps Waze und Blitzer.de ermittelt. Um die ermittelten Werte städteübergreifend vergleichbar zu machen, wurden diese mithilfe von Daten der Regionaldatenbank des Statistischen Bundesamtes ins Verhältnis zur vorhandenen Straßenfläche in den jeweiligen Städten gesetzt. Feste Messgeräte, die in mehrere Richtungen blitzen, wurden auch als mehrere Kontrollen gewertet.