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Unternehmen und Kommunen sind zentrale Akteure in der Transformation hin zu einer klimafreundlichen und ressourceneffizienten Gesellschaft. Die aktuelle Kurzstudie „Gute Beispiele für eine gelingende Transformation – Impulse für nachhaltige Lebenswelten“ von Oliver Wagner, Bettina Bahn-Walkowiak und Birte Schnurr vom Wuppertal Institut zeigt eindrücklich, wie nachhaltiges Handeln in der Praxis funktioniert – und messbare Erfolge erzeugt.
Im Mittelpunkt steht ein ganzheitlicher Ansatz, der ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. Die Autorinnen und Autoren identifizieren dafür fünf zentrale Erfolgsfaktoren für Unternehmen:
- ganzheitliche Transformationsstrategien entwickeln
- Innovationen fördern
- Beschäftigte aktiv einbinden
- Stakeholder partizipativ einbeziehen
- Erfolge systematisch messen und kommunizieren
Zwei bewährte Praxisbeispiele belegen die Wirksamkeit: Das Wuppertal Familienunternehmen Knipex spart durch gezielte Maßnahmen jährlich erhebliche Mengen an Energie, Ressourcen und Emissionen ein – darunter 27 Prozent Heizenergie und 21.000 Liter Kühlschmierstoff. Möglich wird das durch smarte Lösungen, systematische Abfallvermeidung und die Einbindung der Belegschaft im Sinne eines „Whole Institution Approach“.
Unter den Kommunen überzeugt beispielsweise die Stadt Marburg mit einem innovativen Mobilitätsprojekt: Wer sein Auto abmeldet, erhält eine flexible Prämie aus Carsharing-Guthaben, ÖPNV-Tickets und Einkaufsgutscheinen für den lokalen Einzelhandel: eine Win-Win-Lösung, die nachhaltige Mobilität und gleichermaßen die lokale Wirtschaft stärkt.
Das Ergebnis der Studie zeigt klar: Nachhaltigkeit ist ein Wettbewerbsvorteil – für Unternehmen wie für Kommunen. Die frühzeitige Integration von ökologischen und sozialen Aspekten in die Geschäftsstrategie sichert Innovationsfähigkeit, Arbeitgeberattraktivität und zeugt von gesellschaftlicher Verantwortung. Besonders vor dem Hintergrund der auch für kleinere und mittlere Unternehmen kommenden EU-Berichtspflichten „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) wird dies für viele Unternehmen zur Pflicht – und zur Chance zugleich. Für Kommunen bietet eine an Nachhaltigkeit ausgerichtete Entwicklungsstrategie Chancen zur Attraktivitätssteigerung als Wohn- und Unternehmensstandort.
Der Artikel „Nachhaltigkeit in der Praxis – Mit ganzheitlichen Konzepten Klimaschutz und Effizienz verbinden“ ist in der Fachzeitschrift econic „Nachhaltig & Effizient“ erschienen und kostenfrei unter diesem Link als PDF verfügbar.