Ein Wuppertaler Mann soll seine leibliche Tochter von deren zehntem Lebensjahr an in mehr als 300 Fällen sexuell missbraucht haben, davon in 166 Fällen in Tateinheit mit schwerem sexuellen Missbrauch von Kindern. Seit dem vergangenen Donnerstag muss sich der 46-Jährige deswegen nun vor dem Landgericht Wuppertal verantworten.
„Wenn es etwas zu gestehen gibt, ist jetzt der beste Zeitpunkt“, hatte die Vorsitzende Richterin nach der Verlesung der Anklage gesagt. Doch der Angeklagte Jens M. gab zu Prozessbeginn lediglich an, er sei Unternehmer und alleinstehend, zum Tatvorwurf des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und Schutzbefohlenen, der im Tatzeitraum von 2017 bis 2021 stattgefunden haben soll, schwieg der Mann.
Seine im Jahr 2006 geborene Tochter tritt in dem Verfahren als Nebenklägerin auf, eine Sachverständige hat die Jugendliche auf deren Glaubwürdigkeit untersucht. Die junge Frau wurde am Donnerstag zu ihrem eigenen Schutz unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen.
Die Aussage des mutmaßlichen Opfers steht gegen die des Angeklagten, der trotz der schweren Vorwürfe nicht in Untersuchungshaft sitzt, er verließ den Sitzungssaal zunächst als freier Mann.
Das Gericht hat für den Fall noch insgesamt fünf weitere Verhandlungstage angesetzt, das Urteil soll voraussichtlich Mitte Februar gesprochen werden.