Nachdem am 23. Juli die Bergische Universität Ziel eines Hackerangriffs geworden war, der erhebliche Teile der IT-Infrastruktur so heftig in Mitleidenschaft gezogen hatte, dass eine Vielzahl von Systemen nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung standen, ist nun die IHK in Deutschland am heutigen Donnerstag Opfer einer massiven Cyberattacke.
Auch die Website der Bergischen IHK ist aktuell nicht zu erreichen.
Wegen der möglichen Cyberattacke sind die IT-Systeme der Industrie- und Handelskammern deutschlandweit aus Sicherheitsgründen vorsorglich heruntergefahren worden. Das teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag am Donnerstag im Auftrag der IHK Gesellschaft für Informationsverarbeitung mit.
Aktuell werde intensiv an einer Lösung und der Abwehr des potentiellen Angriffs gearbeitet. Sukzessive würden die IT-Systeme nach jeweiliger Prüfung wieder hochgefahren.
Bestätigt wurde der Angriff von der IHK aus Kiel über LinkedIn. Angeblich sollen lediglich die Kammern in Hessen und Baden Württemberg verschont geblieben sein.
Anders äußerte sich ein Sprecher der für die IT zuständigen IHK Gesellschaft für Informationsverarbeitung (GfI) in Dortmund am Donnerstag: Betroffen seien alle 70 IHK in Deutschland, die Webseiten seien nicht aufrufbar, auch die Telefonanlage sei betroffen. Das zentrale interne Verwaltungssystem liefe aber weiter, hieß es am Mittag.
Man habe bereits am Mittwochnachmittag „Aktivitäten“ bemerkt, so der Sprecher. Daraufhin seien am späten Abend des gestrigen Tages als Präventionsmaßnahme die IT-Systeme heruntergefahren worden. Man spreche aber weiter zunächst von einer „möglichen“ Cyberattacke, betonte der Sprecher.
Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer der Bergischen IHK, war am Mittwochabend über die Lage informiert worden und sagte: „Die Bergische IHK hat Glück, dass die Telefonanlage funktioniert. Das ist nicht bei allen Stellen der Fall“.