Ein transparenter Kubus als gemeinsamer Eingangsbereich von Engels-Haus und Museum für Frühindustrialisierung: Mit dem neuen Besucherzentrum setzt das Museum Industriekultur den Modernisierungsprozess am Standort in Barmen konsequent fort. Der Neubau ist barrierefrei, sichert vorgeschriebene Flucht- und Rettungswege und stellt dringend benötigte Infrastruktur für die Museumsbesucher zur Verfügung.
Die erste öffentliche Veranstaltung wird die „Lange Nacht der Revolution“ am 20. April 2024 sein, 2025 ist die Wiedereröffnung des Museums für Frühindustrialisierung geplant. Museumsdirektor Lars Bluma freut sich: „Das neue Besucherzentrum ist ein Meilenstein für die Weiterentwicklung des Engels-Hauses und des Museums für Frühindustrialisierung. Hier wird für den Besucher nicht nur eine zeitgemäße Infrastruktur angeboten, sondern endlich werden durch die bauliche Verbindung der beiden Museen auch deren inhaltlichen Bezüge klar ersichtlich.“
Über eine breite Außentreppe oder die große Rampe wird der von Sichtbeton- und Glasfassaden geprägte Kubus erreicht, der nahezu 2400 Kubikmeter umbauten Raumes umfasst. Gebäudehohe Metallgewebebahnen spenden Schatten, sie erinnern an gewebte Stoffbänder und die Vergangenheit Wuppertals als früher Standort der Textilindustrie. Im windgeschützten Foyer befindet sich der Kassen- und Informationsbereich, ein Aufzug erschließt den Museumskomplex barrierefrei, taktile Leitsysteme helfen Menschen mit Sehbehinderung.
Auf dem Hauptdach befindet sich eine Photovoltaikanlage und die Dächer der Verbindungsstege werden begrünt. Der Energieverbrauch wird durch Zusammenspiel von Sonnenschutz, Dämmung, Photovoltaikanlage und Luft-Wasser-Wärmepumpe auf ein Minimum reduziert. Spitzenlasten bei der Beheizung des Museums sichert ein Erdgaskessel in der benachbarten Kannegießer’schen Fabrik.
Die Gesamtkosten betragen 11,5 Millionen Euro, das Regionale Wirtschaftsförderungsprogramm des Landes NRW übernimmt 80 Prozent davon. Darin enthalten ist nicht nur der Neubau, sondern auch die Fassadenrestaurierung der denkmalgeschützten Kannegießer‘schen Fabrik, der Bau eines Regenrückhaltebeckens zum Schutz des historischen Baubestands und die gesamte Neugestaltung des Innenhofs.
Von der Außengestaltung profitiert auch das benachbarte Theater am Engelsgarten: Es entsteht ein Hof zur gemeinsamen Nutzung, schattenspendenden Bäumen, Bänken, möglicher sommerlicher Bestuhlung und durchgängiger Beleuchtung. Die Außenanlagen werden allerdings erst im Sommer fertig, auch die Anpassungen für die neue Museumskonzeption der Kannegießer’schen Fabrik und der angrenzenden Reddehase’schen Remise sollen dann beendet sein. Ebenfalls im Sommer soll es, nach Fertigstellung der Außenanlagen, eine offizielle Eröffnung mit einem großen Fest geben.
Moderner Kubus als neues Entree für das Museum Industriekultur
{{count}} Kommentare aus unserer App. Hier kostenlos downloaden.
{{comment.user.name}}
{{comment.text}}