Wie lassen sich schulmüde Jugendliche wieder zum regelmäßigen Schulbesuch motivieren? Das wurde kürzlich im Zwischenstandsbericht des Programms „Sicherung Schulabschluss Leben“ (SiSaL) erläutert.
Das Projekt SiSaL richtet sich im Kern an junge Menschen der Hauptschule Wichlinghausen, der Max-Planck-Realschule und der Gesamtschule Langerfeld. Jugendliche, die sich der Schule entweder durch Abwesenheit vom Unterricht, auffallende Passivität oder massives Stören verweigern, werden von sozialpädagogischen Fachkräften begleitet. Ziel des Projekts ist es, die Ursachen der Schulverweigerung zu beseitigen – damit wieder ein regelmäßiger Schulbesuch stattfindet und am Ende ein erfolgreicher Abschluss steht.
Betreuung und Förderung
Die beteiligten Jugendlichen erhalten im Rahmen des Projekts intensive Betreuung und individuelle Förderung im schulischen Raum sowie die Gelegenheit, in Gruppenprojekten handwerkliche, gestalterische und soziale Fähigkeiten zu erlernen, die ihnen im besten Fall berufliche Perspektiven aufzeigen und zugleich die Quartiere verschönern sollen.
Graffiti-Workshop und Urban Gardening-Projekt
Zu den bisherigen Projekten gehörte beispielsweise ein Graffiti-Workshop, bei dem die betreuten Schüler unter Anleitung von Graffiti-Künstler und pädagogischer Fachkraft Benjamin Schmidt an der Hilgershöhe eine Mauer mit Vogel- und anderen Naturmotiven verzierten. Auch ein Urban Gardening-Projekt und ein Theaterworkshop fanden großen Anklang bei den Jugendlichen.
Buch gibt ungeschminkten Einblick
Im Rahmen eines Fotoprojekts haben die Jugendlichen gemeinsam mit den Sozialpädagoginnen Nadine Kappel und Christina Jorde (Wichernhaus) ein Buch erstellt, in dem Motive aus den Quartieren mit Kommentaren der Jugendlichen im Originalton versehen wurden. Das Buch gibt so einen ungeschminkten Einblick und macht deutlich, was junge Menschen an und in ihren Quartieren mögen, was sie vermissen und wo sie Handlungsbedarf sehen.
Das Buch wurde von den beteiligten Jugendlichen kürzlich im urbanen Mitmachgarten (Gelände Heinrich-Böll-Straße 200) an Sozialdezernent Stefan Kühn überreicht. Kühn lobte das Engagement der Schülerinnen und Schüler sowie den unermüdlichen Einsatz der Fachkräfte und den des durchführenden Trägers Wichernhaus.