In der Hochzeit des Printgeschäftes wurde Michael Hartmann als Chefredakteur der Westdeutschen Zeitung über die Grenzen von Wuppertal hinaus bekannt. Zuletzt schrieb er für Wuppertal total. Am 22. Januar 2019 verstarb Michael Hartmann (†70) nach langer Krankheit im Kreise seiner Angehörigen.
Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 01. Februar 2019, um 11:30 Uhr in der Kapelle des Katholischen Friedhofes, Hochstraße 11, statt. Anschließend erfolgt die Urnenbeisetzung.
Sein guter Freund Claus Vogt verfasste diesen Nachruf:
Michael Hartmann war uns ein sehr liebenswerter, interessanter, ehrlicher und humorvoller Freund – unsere Freundschaft hat die Jahrzehnte überdauert. Er war jemand, auf den man sich verlassen konnte und mit dem wir viele schöne Stunden und Erlebnisse teilen konnten. Und er war ein stets interessanter und eloquenter Gesprächspartner, mit dem man über so vieles trefflich diskutieren und sprechen konnte. Schon zu Schulzeiten fühlte er seine Berufung, Journalist zu werden. Früh wurde er aufgrund seines Talents Chefredakteur unserer Schülerzeitung „Auerochs“ und zeigte einer Generation von Studienräten aus der Vorkriegszeit, was er unter Pressefreiheit verstand. Die Auflage stieg im gleichen Maß wie die Betroffenheit des antiken Lehrkörpers.
Natürlich wollte er nach dem ABI schnell zur schreibenden Zunft. Vater Hartmann bestand allerdings darauf, erst einmal was „anständiges“ zu erlernen. So schloss er bei der Stadt eine Verwaltungslehre ab und tauchte danach prompt beim GA unter, bei seinem großen Lehrmeister Heinz Wolf, dem er später nachfolgen sollte. Als Chef der Lokalredaktion hat er dann „seine“ Redakteure stets dazu angehalten – manchmal auch etwas lauter-, kritisch zu berichten, punktgenau zu recherchieren und politische Neutralität zu wahren. Aber nicht nur das Nachrichtengeschäft war ihm wichtig. Er liebte genauso Reportagen und Geschichten, die ans Herz gingen.
Geschrieben mit „viel Weinlaub“, wie er immer sagte. Diese Mischung war letztlich auch ein Markenzeichen seiner Zeit. Michael Hartmann war ein Chef, der sich, wenn es nötig war ,immer vor seine Leute gestellt hat. Volontäre und Praktikanten konnten von seiner Art zu schreiben viel lernen. Oft wurden sie ins kalte Wasser geworfen und mussten schwimmen. Die Freude an seiner Arbeit übertrug sich auch auf die Redaktion. Gemeinsam verbrachte Mittagessen trugen ohne Zweifel zum positiven Betriebsklima bei. Oft wurde um die Sache trefflich gestritten, um anschließend gemeinsam wieder ein Glas Brause zu trinken. Berühmt, berüchtigt waren seine samstäglichen Kommentare. Er nahm nie ein Blatt vor den Mund und hat in seiner klaren, ihm eigenen Ausdrucksweise, seinen Standpunkt kraftvoll vertreten. Was dann häufig zu Erosionen im kommunalen Gefüge führte.
Die Liebe zu seiner Stadt gab ihm Motivation, mit allen Gesellschaftsschichten, Firmen und Institutionen enge Kontakte zu halten. Der schließliche Aufstieg zum Chefredakteur der WZ war so vorgezeichnet. Auch wenn das Schicksal ihm so manches abverlangt hat, blieb er doch immer der optimistische und nach vorne schauende Mensch, der seine Berufung leben durfte. Selbst seine lange Krankheit hat ihn nicht brechen können.
Er war ein selbstbestimmter und realistischer Mensch. Letztendlich war es ihm klar, dass die Zeit für ihn gekommen war, um sich aus dieser Welt zu verabschieden.
Michael ist von seinem schweren Leiden erlöst.
Lieber Michael – Requiescat in pace
Dein alter Freund Claus