Nein, man muss keine teuren Aktien kaufen und besitzen, um von ihren Kursanstiegen zu profitieren. Schließlich geht es ja nur um die Kursunterschiede beispielsweise zum Vortag, die den Gewinn ausmachen. Als dies tiefgehender verstanden wurde, kam die Idee der Differenzkontrakte (CFD) auf.
CFD steht für „Contract for Difference“, was mit Differenzkontrakt übersetzt werden kann. Es geht dabei um ein Finanzinstrument, das es Anlegern ermöglicht, auf Preisänderungen von verschiedenen Vermögenswerten zu spekulieren, ohne den zugrunde liegenden Vermögenswert tatsächlich zu besitzen.
Der CFD-Handel findet über Differenzkontrakte zwischen dem Käufer und Verkäufer statt, wobei die Differenz zwischen dem Eröffnungs- und dem Schlusskurs des Kontrakts betrachtet wird und den Gewinn oder eben auch den Verlust für den Anleger bestimmt, wobei das Wort Anleger die Situation nicht so ganz trifft, weil es hier zum Teil um extrem kurzfristige „Investitionen“ (manchmal nur im Sekundenbereich) geht. Die Rede ist also eher von dem immer noch eher negativ besetzten Wort Spekulation.
Grundlegende Merkmale des CFD
· Hebelwirkung oder Leverage
Der Handel erfolgt mit einer erheblichen Hebelwirkung, das heißt, mit relativ wenig eingesetztem Kapital können erstaunlich hohe Gewinne, aber auch Verluste eingefahren werden.
· Große Vielfalt bei den handelbaren Vermögenswerten
Den CFDs liegen unter anderem Aktien, Indizes, Devisen, Rohstoffe und Anleihen zugrunde. Für die Anleger bedeutet dies neben der Spekulation auf Gewinne auch eine breite Diversifikation ihres Portfolios.
· Spekulation auf steigende und/oder fallende Kurse
Mit sogenannten Long-Positionen kann der Anleger auf steigende Kurse setzen. Rechnet er eher mit einer Konsolidierungsphase des Marktes, kann er Short-Positionen eingehen und macht dann Gewinne, wenn das zugrundeliegende Wertpapier im Kurs fällt. Dies bedeutet, dass auch bei schlechtem Börsenumfeld enorme Gewinne generiert werden können.
· Der physische Besitz von Vermögenswerten ist keine Voraussetzung
Wie bereits angedeutet ist der CFD-Investor nicht Eigentümer von physischen Vermögenswerten wie Aktien oder Rohstoffen, da allein die Kursbewegungen gehandelt werden.
· Superschnelle Ausführung und Liquidität
Die Ausführung der CFD-Trades erfolgt instantan. Aufgrund der Liquidität der Märkte können Positionen extrem schnell eröffnet oder geschlossen werden.
· Der Hebel vervielfacht den Gewinn – aber auch den Verlust
Hebelwirkung bedeutet, dass der Anleger mit relativ kleinem Kapitaleinsatz eine große Position am Markt in seinen Händen hat. Verstehen lässt sich die Hebelwirkung in der Welt der Finanzen am besten am Beispiel:
Sie investieren 100 Euro in eine CFD-Position mit einem Hebel von 1:10. Das bedeutet, dass Sie in Wahrheit eine Position im Wert von 1.000 Euro kontrollieren. Wenn nun der Kurs des zugrundeliegenden Wertpapiers um ein Prozent steigt, gewinnen Sie also ein Prozent von 1000 Euro, das sind dann gleich 10 Euro. Was glauben Sie, was passiert, wenn der Kurs stattdessen um ein Prozent gefallen ist? Richtig, Sie haben in Sekundenschnelle 10 Euro verloren.
Grundsätzlich gilt, dass man mit Hebelprodukten am Finanzmarkt äußerst vorsichtig und verantwortungsbewusst umgehen sollte. Die Regel Nummer 1 ist dabei, aus Gewinngier niemals sein gesamtes Kapital in ein einziges Hebelprodukt einzubringen.
Kein Gewinn ohne Risiko
Gerade aufgrund der Hebelwirkung ist der CFD-Handel mit erheblichen Risiken verbunden, wie beispielsweise im CFD-Broker-Vergleich auf Finanzradar oder anderen Plattformen ersichtlich ist. So, wie kleinste Kursbewegungen zu beträchtlichen Gewinnen führen können, kann auch das gesamte eingesetzte Kapital schnell vernichtet sein. Unter bestimmten Umständen besteht für den Anleger sogar eine Nachschusspflicht. Deshalb haben Regulierungsbehörden in einigen Ländern zum Schutz der Anleger Richtlinien für den Handel mit CFDs eingeführt.
Bevor wir darauf näher eingehen, möchten wir noch einen sehr wichtigen Mechanismus beim CFD-Handel erläutern, den der Investor unbedingt nutzen sollte, um seine Verluste von vornherein zu begrenzen.
Die Funktionsweise der Stop-Loss-Begrenzung
Die Stop-Loss-Begrenzung ermöglicht es dem Trader, automatisch eine Verkaufsorder auszulösen, wenn der Kurs eines Vermögenswertes ein bestimmtes Niveau über- beziehungsweise unterschreitet, je nachdem, ob er eine Short- oder Long-Position eingegangen ist.
Entweder schon vor oder erst nach der Eröffnung seiner Position legt der Trader ein bestimmtes Preisniveau fest, das als Stop-Loss-Niveau bezeichnet wird. Dieses Niveau repräsentiert den Punkt, an dem der Trader bereit ist, Verluste zu akzeptieren und aus dem Geschäft unwiderruflich auszusteigen. Hat der Trader zum Beispiel mit einer Long-Position auf steigende Kurse gesetzt, das zugrundeliegende Wertpapier fällt aber immer weiter im Kurs, dann wird das Geschäft bei Unterschreitung der Stopp-Loss-Marke automatisch beendet und der Trader muss an dieser Stelle seinen Verlust realisieren, auch dann, wenn der Abwärtstrend im nächsten Augenblick in den gewünschten Aufwärtstrend dreht, was zuweilen bitter ist.
Insofern ist die Stop-Loss-Begrenzung ein ganz wesentliches Instrument des persönlichen Risikomanagements, indem der Trader seine Verluste gezielt begrenzt und sich auf diese Weise vor einem Totalverlust seines Kapitals schützt. Es ist hinlänglich bekannt, dass Emotionen wie Angst, Ärger und Gier das Handelsverhalten maßgeblich beeinflussen können, aber niemals ein guter Ratgeber sind. Allein die Stop-Loss-Begrenzungen retten den Trader, Opfer seines eigenen „Emotionsstrudels“ zu werden.
Nicht zuletzt können plötzliche, unvorhergesehene Nachrichtenlagen ein Wertpapier oder den gesamten Aktienmarkt massiv treffen, sodass es beispielsweise innerhalb von wenigen Minuten zu einem außerordentlichen Kursrutsch kommen kann. In einem solchen Fall ist eine vorsichtig angesetzte Stop-Loss-Begrenzungen ein Segen und bringt dem Trader seine Kontrolle über die Situation zurück. Eine zu enge Stop-Loss-Begrenzung hat allerdings seine Tücken, denn jeder Basiswert hat seine ganz eigene Volatilität, das heißt, es ist völlig normal, dass es gewisse Kursausschläge nach oben und nach unten gibt. Nicht bei jeder kleinen Zacke will der Trader gleich aus seiner Position herausfliegen.
Angesichts der wachsenden Beliebtheit von CFDs unterliegen die CFD Broker, die den CDF-Handel im Hintergrund ausführen, bestimmten Regulierungen. Im Folgenden soll versucht werden, die wichtigsten Aspekte der Regulierung der CFD Broker zu beleuchten und aufzuzeigen, worauf Investoren besonders achten sollten.
Warum ist die Regulierung der CFD Broker wichtig?
Die Regulierungen wurden gezielt zum Schutz der Investoren vor betrügerischen Machenschaften und unethischem Verhalten seitens der CFD Broker entwickelt. Im Ergebnis unterliegt ein regulierter CFD Broker recht strengen Vorschriften und Standards, um die Integrität des Finanzmarktes zu gewährleisten.
Welche Institutionen regulieren die CFD Broker?
Die wichtigsten Regulierungsbehörden für CFD Broker sind die:
· Financial Conduct Authority (FCA) in Großbritannien
· Cyprus Securities and Exchange Commission (CySEC) auf Zypern
· Australian Securities and Investments Commission (ASIC) in Australien
Investoren sollten darauf achten, dass der gewählte CFD Broker von mindestens einer dieser angesehenen und vertrauenswürdigen Finanzaufsichtsbehörden reguliert wird.
Worin besteht der Schutz für die Anleger?
· Schutz vor negativen Salden
Ein gewisses Auffangnetzt besteht für den Investor darin, dass er auf keinen Fall mehr Geld verlieren darf, als er auf sein Handelskonto eingezahlt hat. Damit soll eine eventuelle Nachschusspflicht vermieden werden. Regulierte CFD Broker arbeiten deshalb mit Mechanismen, die sicherstellen, dass ihre Kunden vor exzessiven Verlusten geschützt sind.
· Transparenz und Offenlegung
Regulierte CFD Broker müssen sämtliche Informationen über ihre Handelsbedingungen, Gebühren und Risiken offenlegen. Es kommt dann natürlich auch darauf an, dass die Investoren all die allgemeinen Geschäftsbedingungen eingehend studieren, was sich aber nicht erzwingen lässt.
· Ausreichende Einlagensicherung
Falls der CFD Broker in Insolvenz geht, ist es wichtig, dass die Kundengelder separat vom Unternehmensfonds aufbewahrt werden. Daher ist jeder Investor gut beraten, zu prüfen, ob der CFD Broker Mitglied eines Einlagensicherungssystems ist, das im Fall einer Insolvenz einen ausreichenden Schutz bietet.
Regulierte CFD Broker: Schlüssel für sichere Investments
Die Regulierung der CFD Broker ist ganz entscheidend für den Schutz der Investoren und für die Integrität des Finanzmarktes insgesamt. Bei der Auswahl eines CFD Brokers sollte jeder Investor genau darauf achten, dass dieser von einer seriösen Finanzaufsichtsbehörde reguliert wird und die erforderlichen Schutzmechanismen implementiert sind. Eine gründliche Recherche und ein gutes Verständnis der regulatorischen Rahmenbedingungen tragen viel dazu bei, dass Investoren fundierte Entscheidungen treffen können und ihr Kapital in einer sicheren Handelsumgebung investieren.