Ein jordanisches Restaurant am Wuppertaler Hofkamp verweigert Gästen den Zugang mit Hund, da andere Gäste sich dadurch beim Beten belästigt fühlen könnten.
Wuppertalerin Dagmar Drenks hat einen kleinen, rund 8 kg schweren Parson Russel Terrier. Sie weiss, dass nicht jedes Restaurant hundefreundlich ist, und kann es auch verstehen. „Ich habe schon des Öfteren sowohl in Deutschland als auch im Ausland gehört, dass Hunde nicht erlaubt sind. Aus hygienischen Gründen oder auch möglichen Problemen zwischen einigen Hunden können wir das verstehen.“ Als Drenks jedoch am vergangenen Freitag, 22. August, mit ihrem Sohn und ihrem kleinen Hund in Wuppertal unterwegs ist, macht die Familie eine bislang unbekannte Erfahrung. „Wir haben auf Basis der sehr guten Google Bewertung ein für uns neues jordanisches Restaurant im Hofkamp ausgesucht. Am Eingang stand bereits ein Mitarbeiter und rauchte eine Zigarette. Er begrüßte uns und liess uns mit Hund passieren. Das Restaurant war vollständig leer, wir waren die einzigen Gäste. Als mein Sohn sich rückversicherte, ob der Hund gestattet sei, wurde uns auf freundliche aber bestimmte Weise klar gemacht, dass dies nicht möglich sei. Als Begründung wurde angeführt, dass der Hund zwar süß sei, er wurde sogar gestreichelt und würde generell kein Problem darstellen, er könne jedoch einige Gäste beim Beten stören. Ehrlich gesagt waren wir sehr überrascht.“, berichtet Drenks. Für Familie Drenks war es das erste Mal überhaupt, dass ein Restaurantzugang in Deutschland aus religiösen Gründen mit Hund verweigert wurde. Und das, bei einem vollständig leeren Restaurant gegen 16 Uhr Nachmittags.
Islamisch geprägtes Jordanien gilt als tolerant gegenüber anderen Religionen
In Jordanien ist der Islam Staatsreligion. Rund 93 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Islam, christliche Religionsgemeinschaften stellen rund fünf Prozent der Bevölkerung dar, zwei Prozent entfallen auf sonstige Glaubensgemeinschaften. Die jordanische Regierung gilt als tolerant gegenüber Christen und Juden im Land, der Bau von Kirchen und Synagogen wird unterstützt. Dennoch wird Islamismus in der jordanischen Kultur zu einem immer größeren Problem.
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