Wuppertal
Rudolf Dreßler, langjähriger SPD-Bundestagsabgeordneter und engagierter Sozialpolitiker, ist am Mittwoch, den 8. Januar 2025, im Alter von 84 Jahren verstorben. Der Verlust eines so prägenden Politikers löst in der nordrhein-westfälischen SPD und weit darüber hinaus tiefe Trauer aus.
„Mit Rudolf Dreßler verlieren wir einen leidenschaftlichen Kämpfer für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, einen herzlichen Genossen und einen guten Freund“, erklärten Achim Post und Sarah Philipp, Vorsitzende der NRW-SPD, in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Ein Leben im Dienst der Sozialpolitik
Rudolf Dreßler wurde am 17. November 1940 in Wuppertal geboren. Seine Eltern führten einen Gasthof in Sprockhövel. Nach seiner Ausbildung zum Schriftsetzer arbeitete er als freier Journalist und setzte sich früh für die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein. 1969 wurde er Betriebsratsvorsitzender der Westdeutschen Zeitung und trat im selben Jahr der SPD bei.
Von 1980 bis 2000 vertrat er als direkt gewählter Abgeordneter den Wahlkreis Wuppertal-West im Deutschen Bundestag. In dieser Zeit war er von 1982 bis 1987 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung und von 1987 bis 2000 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Mit seiner unverkennbaren Stimme setzte er sich unermüdlich für sozialpolitische Themen ein, insbesondere in den Bereichen Arbeitsmarkt, Renten- und Gesundheitspolitik.
Seine Wurzeln als Arbeitnehmervertreter prägten sein politisches Wirken.
Über 16 Jahre führte er die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) der SPD und war über ein Jahrzehnt Mitglied im SPD-Präsidium. Seine klare Haltung und sein Engagement hinterließen bleibende Spuren in der Sozialdemokratie.
Verdienste um Wuppertal und darüber hinaus
Dreßler war seiner Heimatstadt Wuppertal stets eng verbunden. Von 1986 bis 1996 leitete er den SPD-Unterbezirk Wuppertal und prägte über Generationen hinweg die Parteiarbeit vor Ort. Für seine Verdienste erhielt er im Jahr 2000 den Ehrenring der Stadt Wuppertal. Auch international war sein Einsatz von Bedeutung: Von 2000 bis 2005 diente er als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Israel und wurde dort als zuverlässiger Freund und Kenner des Landes geschätzt.
Eine starke Stimme bis zuletzt
Auch nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik blieb Rudolf Dreßler seiner Partei und seinen Prinzipien treu. Seine Meinung vertrat er weiterhin lautstark, insbesondere wenn er der Ansicht war, dass die SPD von ihrem sozialpolitischen Kurs abwich. Sein unverrückbares Engagement für eine sozialgerechte Gesellschaft blieb bis zu seinem Tod ungebrochen.
Die Wuppertaler SPD würdigte Dreßler als „einen Mann, der es verdient gehabt hätte, seine Ideen einer sozialgerechten Gesellschaft auch als Bundesminister verwirklichen zu können.“ Die aktuellen Bundestagsabgeordneten Helge Lindh und Ingo Schäfer sowie die Landtagsabgeordneten Andreas Bialas, Dilek Engin und Josef Neumann fühlen sich seinem Vermächtnis verpflichtet.
Abschied mit Dankbarkeit
Mit Rudolf Dreßler verliert die SPD eine ihrer markantesten Persönlichkeiten. Sein politisches Wirken wird in Erinnerung bleiben – ebenso wie seine unerschütterliche Treue zur Sozialdemokratie und sein Einsatz für die Belange der Menschen.
Die Gedanken und das Mitgefühl gelten in dieser schweren Zeit seiner Familie und seinen Angehörigen.