„Immer öfter steigen Wuppertalerinnen und Wuppertaler aufs Fahrrad – und das nicht nur in ihrer Freizeit, sondern auch für die Wege zur Arbeit, zum Supermarkt oder zur Schule. Um diese Entwicklung auch weiterhin aktiv voranzutreiben und den Weg zur Fahrradstadt 2025 zu ebnen, aktualisiert die Stadtverwaltung derzeit das in die Jahre gekommene Radverkehrskonzept.“
Von einem „Paradigmenwechsel“ hatte die Stadt im April 2019 in ihrer Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes gesprochen. Doch dieser hat wohl noch nicht stattgefunden…
Zum 16. Mal hat die 2005 gegründete Initiative Cycleride den Negativpreis „Pannenflicken“ für die schlechtesten Radverkehrswege, die in dieser Saison unter diversen Einsendungen nominiert wurden, verliehen. Cycleride ist eine bundesweite Initiative von Radfahrenden für eine praxistaugliche Radverkehrspolitik. Das Hauptanliegen: mehr Sicherheit, Toleranz und Verständnis im Radalltag!
Ob schikanös, gefährlich, unsinnig, unnötig teuer oder rechtswidrig, wieder mal war alles dabei und leider sei noch keine wirkliche Verbesserung zu erkennen, so Cycleride. Die Mitglieder wählten nun eine jahrzehntealte Radfahrerschikane auf den ersten Platz, am Flughafen Stuttgart müssen Radfahrende Umwege zwischen 5,2 und 10,5 Kilometer über oft verdreckte Feldwege hinnehmen.
Der „Silberne Pannenflicken“ des Jahrgangs 2021/2022 ging nach Wuppertal – mit folgender Begründung:
„Eine abenteuerliche Wegführung führt Radfahrer in Wuppertal durch den Stadtteil Elberfeld. Teils nie gesehene „Lösungen“ sollen Radfahren sicher durch die Stadt leiten, doch vieles wurde nicht zu Ende gedacht, gegen zahlreiche Vorschriften massiv verstoßen. Darunter sind einfachste Dinge, z.B. dass Busse Platz benötigen und Radfahrer eben auch.
Ein im Nichts beginnender Radweg, missverständliches „Vorfahrt achten“ für Radfahrer an einer vielbefahrenen Kreuzung, ein plötzlich im Fahrprofil entgegenkommender Busse endender Radweg, eine Aufstellfläche fürs Rad mitten im Schleppkurvenbereich abbiegender Gelenkbusse, Fahrzeuge die einem Radfahrer auf dem eigenen Radweg ganz selbstverständlich entgegenkommen, sowie eine Abbiegespur für Radfahrer, die, quasi auf die Gegenfahrpur gemalt, den Gegenverkehr und insbesondere einbiegende Busse zum Überfahren einlädt.
Ein Video hat anschaulich festgehalten, mit welch robustem Fahrzeugeinsatz die Busfahrer der Wuppertaler Stadtwerke sich ihren Vorrang erzwingen, den sie gar nicht haben. Zudem wird auch aus dem Führerhaus gebrüllt, um dieses Recht des Stärkeren durchzusetzen und Radfahrer – selbst, wenn diese Vorrang haben – massiv einzuschüchtern.“