Das Wuppertaler Von der Heydt-Museum hat seit Ende April keinen Direktor mehr. Ein Nachfolger für den aus Altersgründen ausgeschiedenen ehemalige Museums-Chef Gerhard Finkh, der zahlreiche erfolgreiche Ausstellungen organisiert hatte, ist auch nach fast drei Monaten nicht in Sicht.
Knackpunkt: Direktor*in auch GmbH-Geschäftsführer*in
Ein erstes Bewerbungsverfahren mit einer Kandidatin wurde erfolglos beendet. Das teilt die Stadt mit, die sich für die Nachfolgerin bereits entschieden hatte. Da die Direktorin gleichzeitig auch Geschäftsführerin der Von der Heydt Museum gGmbH ist, war aber zusätzlich auch die Zustimmung von deren Gesellschaftern – Brennscheidt-Stiftung, Jackstädt-Stiftung und Kunst- und Museumsverein – notwendig, die aber ein Veto einlegten. Die gemeinnützige GmbH trägt das wirtschaftliche Risiko des Ausstellungsbetriebs.
„Die Stadtspitze hat ein weiteres Mal in Personalangelegenheiten in der Leitung eines städtischen Kulturbetriebs ihr Unvermögen demonstriert.“
(Bernhard Sander, Die Linke)
Die Ratsfraktion Die Linke hatte die Konstruktion der Trägergesellschaft schon bei deren Gründung kritisiert. Bernhard Sander, Mitglied des Kulturausschusses stellt fest: „Die Stadtspitze hat ein weiteres Mal in Personalangelegenheiten in der Leitung eines städtischen Kulturbetriebs ihr Unvermögen demonstriert.“
Neuer Versuch nach der Sommerpause
Beirat des Museums und Vertreter der Stadt wollen nach der Sommerpause einen neuen Versuch starten. Bis auf weiteres wird das renommierte Museum von Kuratorin Antje Birthälmer geleitet.
- Das Von der Heydt-Museum zeigt zurzeit Ausstellungen zum Elberfelder Künstler Peter Schenck und zu 100 Jahre Moderne.