Wie der Bundesvorstand des Vereins „Graue Panther“ und der gleichnamige Senioren-Schutz-Bund am gestrigen Montagabend (1. August) mitgeteilt haben, ist Trude Unruh bereits Ende 2021 im Alter von 96 Jahren gestorben. Die 1925 in Essen geborene Unruh hatte den Senioren-Schutz-Bund 1975 in Wuppertal gegründet. Nach der Mittleren Reife war sie seit 1941 als Sachbearbeiterin und später dann als Chefsekretärin bei der Firma Krupp in Essen tätig. Sie war verwitwet und Mutter zweier Söhne.
„Bei den Grauen hat nur eine das Sagen: Trude Unruh“, hatte „Die Zeit“ im Juli 1989 geschrieben.
In ihrem politischen Engagement widmete sich Trude Unruh vor allem der Solidarität, den Bürger- und Frauenrechten sowie der Ökologie. Im Vordergrund ihres Wirkens standen aber vor allem der Umgang mit dem Altern, das deutsche Rentensystem und der Kampf für mehr Generationsbewusstsein in der Politik.
Von 1968 bis 1973 war Unruh Mitglied der SPD, von 1973 bis 1978 der FDP, 1978 Mitbegründerin der Partei Grüne Aktion Zukunft (GAZ) in Nordrhein-Westfalen, 1979 Mitglied der Grünen Alternativen Liste, 1979 bis 1980 der Bürgerpartei.
1987 zog sie für die Grünen in den Bundestag ein, wurde allerdings 1989 aus der Fraktion ausgeschlossen und verblieb danach bis 1990 als Fraktionslose im Bundestag.
Im Jahr 1989 initiierte sie die Gründung der Partei Die Grauen – Graue Panther, deren Vorsitzende sie bis 2007 war. Infolge einer Spendenaffäre löste sie die Partei, deren Zentrale sich lange in der Kothener Straße in Wuppertal befand, im März 2008 auf.