Bevor die Bank einem Kredit zustimmt, fragt sie bei der Schufa Daten des potenziellen Kreditnehmers ab. Danach entscheidet sie, ob sie der beantragten Kredithöhe stattgibt oder nicht. Wer schon im Voraus wissen möchte, wie seine Chancen stehen, der kann bei der Schufa eine Selbstauskunft einholen. Welche Daten stehen in der Auskunft und wie kann man fehlerhafte Einträge korrigieren lassen?
Wofür wird die Schufa-Auskunft benötigt?
Nicht nur für einen Kredit wird die Schufa abgefragt, auch wer die Bank wechseln oder eine Wohnung anmieten möchte, benötigt eine Schufa-Auskunft. Für fast alle größeren Geldgeschäfte wird die Auskunft entweder vom Unternehmen eingeholt oder sie muss vor Vertragsabschluss vorgelegt werden. Vertragspartner der Schufa müssen dazu nachweisen, dass ein berechtigtes Interesse für die Abfrage vorliegt. Daten werden je nach Anfrage-Grund in verschiedenem Umfang übermittelt.
Sollte die Bank aufgrund der Schufa-Auskunft einen Kredit verweigern, gibt es inzwischen alternativ zahlreiche Möglichkeiten, einen Kredit ohne Schufa aufzunehmen. Für das Anmieten einer Wohnung käme bei negativer Schufa auch eine Bürgschaft infrage, sofern der Vermieter zustimmt.
Welche Daten werden gespeichert?
Neben den Adressdaten inklusive der letzten drei Anschriften werden eine ganze Reihe an Zahlungsdaten erfasst. Die Vertragspartner der Schufa sind zur Meldung bestimmter Daten verpflichtet. Das sind im Wesentlichen:
- Kredite
- Kontoeröffnungen
- Leasing
- Mobilfunkverträge
- Mahnverfahren
- Vertragsverletzungen
- Bürgschaften
Daneben erhebt die Schufa weitere relevante Daten, beispielsweise über Privatinsolvenzen, eidesstattliche Erklärungen und Pfändungen.
Was steht in der Selbstauskunft?
Jeder Bürger kann einmal jährlich die über ihn bei der Schufa gespeicherten Daten kostenlos abfragen. Das nennt sich Bonitätsauskunft. Am schnellsten geht dies online über das Portal der Schufa. Man erfährt so seinen Schufa-Orientierungswert, der zwischen 100 und 600 liegt, wobei ein höherer Wert einem größeren Risiko eines Zahlungsausfalls entspricht. Neben dem Orientierungswert werden verschiedene Branchenscores mitgeteilt, etwa konkret auf Banken oder Mobilfunkverträge bezogen. Die Ermittlung dieser Werte erfolgt durch nicht-öffentliche Algorithmen. Die darin einfließenden Daten werden jedoch mitgeteilt.
Für eine umfassende Auskunft muss man allerdings zahlen, ebenso bei häufigerer Abfrage oder regelmäßiger Information über alle Einträge und Abfragen.
Der Bonitätscheck – die Kurzform der Bonitätsauskunft
Einen Bonitätscheck erhält man über verschiedene Unternehmen, vor allem Online-Immobilienportale und bestimmte Banken. Hierfür wird die Identität geprüft und daraufhin der Bonitätsnachweis online zur Verfügung gestellt. Ein Versand per Post ist ebenfalls möglich.
Der Bonitätscheck besteht nur aus dem Zertifikat ohne ergänzende Informationen.
Wie können fehlerhafte Daten bereinigt werden?
Finden sich in der Auskunft fehlerhafte Angaben, sollte man sich unbedingt um eine Korrektur bemühen, da sie die Bonität beeinträchtigen können und ihre Änderung gelegentlich einige Zeit in Anspruch nimmt. Die Fehlerquote scheint laut mehrerer externer Untersuchungen recht hoch zu sein.
Die Korrektur beantragt man direkt bei der Schufa, die daraufhin die Daten mit ihren Vertragspartnern abgleicht. Nimmt dies längere Zeit in Anspruch, werden die Daten so lange gesperrt.
Fazit: Regelmäßige Bonitätsauskunft schützt vor bösen Überraschungen
Es ist also sinnvoll, mindestens einmal jährlich seine Daten abzufragen und zu überprüfen. Die Überraschung kann sonst bitter werden, wenn man einen Kredit braucht, die Bank wechseln oder andere Geldgeschäfte abwickeln möchte. Alternativ kann man jedoch auf eine Reihe Schufa-unabhängiger Angebote zurückgreifen.