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Ein Kommentar von „Drill Hugo“
Jenseits aller Polemik und rhetorischen Zuspitzung, die ich in meinen bisherigen Kommentaren auf Wuppertal-total bisweilen verwende, möchte ich doch in der Hitze der Debatte um Kinderimpfungen einmal auf einige Zahlen und Fakten aus den amtlichen Quellen hinweisen.
Im Epidemiologischen Bulletin 33/2021 des RKI wird als Beleg für die Sicherheit des Vakzins Comirnaty, eines der zwei in Deutschland für die Impfung von 12-17 Jährigen zugelassenen Vakzine, auf eine Studie von BioNTech/Pfizer verwiesen, in der 2.260 ProbandInnen im Alter von 12–15 Jahren (ausschließlich in den USA) im Zeitraum vom 15.10.2020 bis zum 13.03.2021 untersucht worden sind. Etwa die Hälfte davon bekamen ein Placebo. Bei einer derartig niedrigen Probandenzahl, hier also ca. 1.130, die das Vakzin erhalten haben, lassen sich keine seltenen Nebenwirkungen oder Impffolgen nachweisen oder ausschließen. Bei seltenen Impffolgen, die vielleicht bei einem von 10.000 oder einem von 100.000 Geimpften auftreten, bräuchte man entsprechend mindestens 80.000 bzw. 800.000 Probanden, um zu einer statistisch einigermaßen sinnvollen Aussage zu kommen. Wenn wir jetzt aber z.B. 85 % der ca. 83 Millionen Deutschen impfen wollen, dann wären das in absoluten Zahlen immer noch ca. 7.000 bzw. 700 der geimpften deutschen Bürger, die von einem solchen Impfschaden betroffen wären. Diese Zahl muss bei der Beurteilung, wie sinnvoll eine Impfung ist, in Bezug zu den zu erwartenden gesundheitlichen Schäden durch die Krankheit, gegen die geimpft wird, gesetzt werden. Man impft gesunde Menschen, von denen man nicht weiß, ob sie überhaupt je erkranken werden, da ist es inakzeptabel, wenn durch die Impfung mehr Menschen Schaden nehmen als durch die Erkrankung selbst zu erwarten wäre. Wie wir wissen, ist das gesundheitliche Risiko durch Covid 19 je nach Alter sehr unterschiedlich. Die STIKO (Ständige Impfkommission) schreibt in der „wissenschaftlichen Begründung“ ihrer Impfempfehlung für 12 bis 17 Jährige hierzu: „COVID-19 ist in der Regel bei Kindern und Jugendlichen keine schwere Erkrankung. Die Mehrzahl der SARS-CoV-2-Infektionen verläuft asymptomatisch oder mit milden Symptomen; Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen ohne Vorerkrankungen sind eine absolute Seltenheit. … Das Auftreten von Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht quantifizierbar.“ Dann folgen Mutmaßungen ohne jede wissenschaftliche Evidenz. Auch der Beobachtungszeitraum der Studie von 6 Monaten ist viel zu kurz für eine seriöse Aussage. Z.B. die Narkolepsie als seltener Impfschaden bei Pandemrix fiel erst ca. 18 Monate nach Start der Impfkampagne auf. (Zur Erinnerung: Matti Sällberg, Immunologe am Karolinska Institut Stockholm: „Weltweit sind etwa 1.300 Fälle von Narkolepsie bekannt geworden, die mit einer Pandemrix-Impfung in Zusammenhang gebracht werden. Vor allem Kinder und Jugendliche waren davon betroffen.“) Andere Impfstoffe wurden erst gar nicht zugelassen, da unerwünschte Effekte erst später als nach 18 Monaten sichtbar wurden, was damals kein Problem war, da die Zulassungsstudien für neue Impfstoffe vor der Corona-Pandemie in der Regel über mehrere Jahre gingen. Das RKI stützt sich also mit seiner Beurteilung der Sicherheit des Vakzins bei Kindern auf eine einzige Studie, die keinen wissenschaftlichen Standards entspricht und die zudem noch vom Hersteller selbst durchgeführt wurde.
Die STIKO stützt sich mit ihrer Impfempfehlung daher auch auf die Meldedaten aus den USA und Kanada. Sie schreibt hierzu: „Weitere schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (hier wird Bezug genommen auf die seltenen Fälle von Myokarditis, d.V.) sind bei 12 – 17-Jährigen nach COVID-19-Impfung bisher nicht nachgewiesen worden, obwohl alleine in den USA und Kanada in dieser Altersgruppe bereits über 12 Millionen Impfstoffdosen verabreicht wurden.“ Hoffen wir also, dass das Meldewesen in den USA und Kanada funktioniert, denn darauf vertraut die STIKO. Dem gegenüber sollte man sich die Zahlen für erwachsene Geimpfte anschauen, denn hier sind viel mehr Menschen über einen deutlich längeren Zeitraum geimpft worden. „In 1.254 Verdachtsfallmeldungen wurde über einen tödlichen Ausgang in unterschiedlichem zeitlichem Abstand zur Impfung berichtet.“ (Aktueller Sicherheitsbericht des PEI vom 19.8.21) Hoffen wir also weiterhin, dass die Todesfälle in zeitlicher Nähe zur Impfung auch in Zukunft nur bei Erwachsenen auftreten werden und nicht doch irgendwann auch bei Kindern. „In 48 Todesfällen hält das Paul-Ehrlich-Institut einen ursächlichen Zusammenhang mit der jeweiligen COVID19-Impfung für möglich oder wahrscheinlich.“ (ebd.) Dem gegenüber steht für Deutschland: „COVID-19-bedingte Todesfälle im Kindes- und Jugendalter sind sehr selten. Zwei Jugendliche im Alter von 12–17 Jahren wurden als an COVID-19 verstorben übermittelt. Beide litten an schweren Vorerkrankungen (Schwerstmehrfachbehinderung mit Heimsauerstoffversorgung bzw. neuromuskuläre Erkrankung und immunsuppressive Therapie).“ (Epidemiologisches Bulletin 33/2021 des RKI)
Fazit: 2 Todesfällen in Deutschland durch Covid 19 bei 12 bis 17 Jährigen, die beide schwer vorerkrankt waren, stehen 48 durch das PEI bestätigte Todesfälle durch die Impfung gegenüber. Wäre die STIKO bei ihrer ursprünglichen Impfempfehlung geblieben, nur 12 bis 17 Jährige mit Vorerkrankungen zu impfen, wäre für diese Altersgruppe ein ausreichender Impfschutz gegeben gewesen. Die aktuelle uneingeschränkte Impfempfehlung der STIKO für alle 12 bis 17 Jährigen erscheint mir hingegen nicht mehr wissenschaftlich und medizinisch begründet zu sein sondern nur noch dem massiven politischen Druck geschuldet. Über mögliche langfristige Folgeschäden bei Kindern durch die Impfung wissen wir noch gar nichts. Jede Impfung eines Kindes gegen Covid 19 ist nicht weniger als eine bloße Wette auf die Zukunft, dass es keine bleibenden Folgeschäden durch die Impfung geben wird. Das völlig unkritische Verhalten der meisten Kinderärzte spricht für sich.
Der Philosoph Richard David Precht sagte am 4. September in „Was schulden wir der Gesellschaft?“ (WDR 5 Das philosophische Radio): „Warum müssen wir jetzt hingehen und plötzlich ein Ideal an Gesundheit in den Raum stellen, wo möglichst keinem mehr was passieren kann? Das ist wirklich sehr weit von dem entfernt, was man unter unseren freiheitlichen und demokratischen Werten versteht. … der besonders signifikante Ausdruck ist tatsächlich das Impfen von Kindern. Man muss ja sagen, wir haben diesen Impfstoff nie an Kindern getestet. Kinder haben ein Immunsystem, das noch im Aufbau begriffen ist. Wir wissen nicht, was wir da langfristig anrichten. Dann können natürlich unser Gesundheitsminister und all die Experten dann 10 Jahre später sagen, das haben wir alles nicht gewusst usw., ja, man muss sagen, ihr habt das fahrlässig in Kauf genommen, damit die Statistik stimmt.“
Haben wir es wirklich nicht gewusst? Waren uns die Risiken wirklich nicht bekannt? Die Leser meiner bisherigen Kommentare kennen meine Antwort. Hier überlasse ich dem werten Leser, selber seine Schlussfolgerungen zu ziehen.