Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) kündigen eine weitere Erhöhung der Strom- und Gaspreise zum Beginn des neuen Jahres an. Hauptgrund sind weiter gestiegene Beschaffungskosten. Zwar haben die WSW nach eigenen Angaben vorausschauend gehandelt und noch Mengen im Portfolio, die bereits vor der Krise zu wesentlich günstigeren Preisen eingekauft wurden, aber dies kann den Preisanstieg nur moderat begrenzen. Gleichzeitig ändern sich einige regulatorische Preisbestandteile, die sich ebenfalls teilweise preisdämpfend auswirken.
Strom wird knapp 10 Prozent teurer
Die Arbeitspreise in der Grundversorgung Strom (WSW Strom Classic) steigen zum 1. Januar 2023 um 4,81 Cent/Kilowattstunde auf 42,02 Cent/Kilowattstunde. Bei einem durchschnittlichen jährlichen Verbrauch von 1.400 Kilowattstunden entspricht dies einer Erhöhung um 9,1 Prozent. Für den genannten Beispielhaushalt erhöhen sich laut WSW die jährlichen Stromkosten dadurch um rund 60 Euro brutto.
Gaspreis steigt um 12,5 Prozent
Die Arbeitspreise in der Grundversorgung Gas (WSW Gas Classic) steigen zum 1. Januar 2023 um 2,18 Cent/Kilowattstunde auf 15,78 Cent/Kilowattstunde. Bei einem durchschnittlichen jährlichen Verbrauch von 5.000 Kilowattstunden entspricht dies einer Erhöhung um 12,5 Prozent. Für den genannten Beispielhaushalt erhöhen sich die jährlichen Gaskosten dadurch um circa 104 Euro brutto, haben die WSW errechnet.
Gaspreisbremse als Gegenwirkung
Den steigenden Energiekosten wirkt voraussichtlich ab März die so genannte Gaspreisbremse entgegen. Gemäß dem Vorschlag der Expertenkommission Gas und Wärme soll der Preis für 80 Prozent des Gasverbrauchs in Privathaushalten und kleinen Gewerbebetrieben bei 12 Cent/Kilowattstunde gedeckelt werden. Eine Einmalzahlung in Höhe der Abschlagszahlung für Dezember 2022 hat das Bundeskabinett bereits beschlossen. Eine Strompreisbremse ist aktuell in der politischen Diskussion und reduziert voraussichtlich im nächsten Jahr die Energiekosten der Verbraucher.
Mehr Beratung bei Zahlungsproblemen
Um Kunden mit Zahlungsschwierigkeiten zu helfen, weiten die WSW ihr Beratungsangebot aus. Sie befürchten, dass aufgrund der Belastungen viele Wuppertaler Haushalte in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Daher stellen die Stadtwerke auf ihrer Website umfangreiche Informationen zu Energiesparmöglichkeiten bereit und bauen ihr Beratungsangebot für Kunden mit Energieschulden aus. So bieten die WSW jetzt für Kunden, die aufgrund der Energiekrise erstmals in Zahlungsschwierigkeiten geraten sind, eine zusätzliche Beratungsstelle an. Eine Beratung ist über die Hotline 0202-5697772 zu folgenden Zeiten möglich: montags bis mittwochs 9 bis 15 Uhr, donnerstags 9 bis 18 Uhr. Darüber hinaus können telefonisch Termine für eine persönliche Beratung vereinbart werden.
Weitere Beratungsangebote und Kontaktmöglichkeiten finden betroffene Kunden auf wsw-online.de. Nach Prüfung der individuellen Voraussetzungen können die WSW bei Zahlungsrückständen Ratenpläne und Stundungen anbieten. Auch andere Institutionen in Wuppertal bieten unterschiedliche Beratungsangebote für Menschen an, die unter anderem aufgrund gestiegener Energie- und Lebenskosten in Schwierigkeiten geraten sind. Die WSW empfehlen den Kunden, frühzeitig Kontakt mit der Beratungsstelle der WSW aufzunehmen.