Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) und ihr Vorstandsvorsitzender Markus Hilkenbach wollen gemeinsam mit dem Partner ENGIE Deutschland die Straßenlaterne neu definieren. Dazu startete am gestrigen Mittwoch (7. Juli) ein Pilotprojekt im Wuppertaler Quartier Schöller-Dornap. Das Ziel: Mit intelligenter Sensorik und Steuerung nicht nur Energie sparen, Klima schützen und Gehwege sicherer machen, sondern auch Bürgern Umweltdaten zur Verfügung stellen.
„In der vernetzten Stadt sind Straßenlaternen mehr als Leuchtmittel, sie sind Infrastrukturträger“, erläutert Hilkenbach und meint damit Stromzähler, die Verbrauchsdaten online versenden, mobile Apps, die in Echtzeit über Abfahrtzeiten und Störungen im Busverkehr informieren, Sonden, die die Wassergüte messen, um Schmutzwasser und Regenwasser in der Kanalisation zu trennen. Die öffentliche Infrastruktur wird immer digitaler. Für die WSW werden diese datenbasierte Technologien immer wichtiger.
„Wir sehen uns als digitalen Infrastrukturdienstleister.“
WSW-Chef Markus Hilkenbach
„Mit digitalen Lösungen werden wir in allen unseren Geschäftsfeldern effizienter, leistungsfähiger und dadurch auch kunden- und bürgerfreundlicher“, sagt Markus Hilkenbach. „Wir sehen uns nicht nur als Versorger und Betreiber des Nahverkehrs in Wuppertal, sondern als digitalen Infrastrukturdienstleister“, beschreibt er die Rolle seines Unternehmens. In dieser Funktion wollen die Stadtwerke die Smart City-Strategie der Stadt Wuppertal voranbringen.
Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind: „Ich bin überzeugt, dass solche vernetzten Systeme für eine Klimastrategie der Zukunft eine sehr wichtige Rolle spielen werden. Es freut mich sehr, dass die Wuppertaler Stadtwerke ein solches Pilotprojekt nach Wuppertal holen.“
„Mitdenkende“ Straßenbeleuchtung
In dem Quartier im Westen der Stadt ist eine „mitdenkende“ Straßenbeleuchtung installiert. 224 Straßenlaternen in Schöller sind digital vernetzt. Das erledigt das LoRaWAN, das „Long Range Wide Area Network“, dessen Sender über eine hohe Reichweite verfügen und gleichzeitig besonders energieeffizient arbeiten. Damit werden die Lampen gesteuert, um beispielsweise Gefahrenzonen besser auszuleuchten.
Die in den Masten verbaute Sensorik aber kann noch deutlich mehr: Beispielsweise Umweltdaten zu Temperatur, Luftqualität oder auch Lärmbelastung liefern. In Schöller-Dornap wollen WSW und Stadt weitere Erkenntnisse zum Einsatz der Technik sammeln, die dann auch an anderen Stellen genutzt werden können.