Das Polizeipräsidium Wuppertal richtet mit Unterstützung des NRW-Innenministeriums ein lokales Zentrum für Polizeigeschichte im Bergischen ein. Das Gebäude des Präsidiums an der Friedrich-Engels-Allee in Unterbarmen und der alte Pferdestall der Polizeiinspektion in Remscheid sind besonders prädestiniert, die Polizeigeschichte der letzten 100 Jahre erlebbar und erforschbar zu machen, für Polizisten, für Historiker und die geschichtsinteressierte Öffentlichkeit allgemein.
Polizeipräsident Markus Röhrl: „Die strukturierte inhaltliche Auseinandersetzung mit der Geschichte der Polizei im Bergischen Städtedreieck, von der Weimarer Republik bis in die heutige Zeit, bietet uns die Chance einen Bildungs- und Erinnerungsort zu schaffen, einen Geschichtsort zum Wesen von Demokratie und Diktatur, von Rechts- und Unrechtsstaat.“
Informationen zur Polizeigeschichte
Im Rahmen einer Kick-Off-Veranstaltung, die am Sonntag (22. September) im Beisein von Innenminister Herbert Reul stattgefunden hat, wurde ein Geschichtsbeirat gegründet, der das Projekt beratend begleitet und erste Festlegungen zu einer Arbeitsagenda trifft. Einen genauen Zeitplan für das Zentrum gibt es noch nicht. Die Arbeit soll sofort beginnen, aber bis zur ersten großen Ausstellung wird es noch einige Zeit dauern, hieß es auf der Startveranstaltung. Das Zentrum ist für die Öffentlichkeit gedacht, es soll aber auch genutzt werden, um vor allem junge Polizisten über die Polizeigeschichte zu informieren, auch im Nationalsozialismus.
Monumentale Wandgemälde
Das Gebäude ist zur NS-Zeit von 1937 bis 1939 errichtet worden. Daran erinnern noch in den Gängen, Treppenhäusern und dem Großen Saal teilweise vorhandene monumentale Wandgemälde, die in der Nachkriegszeit überwiegend verdeckt worden waren. Sie wurden 1999 freigelegt und inzwischen denkmalgerecht restauriert.
Das Ende Mai 1943 beim Luftangriff auf Barmen schwer beschädigt Gebäude war die regional Gestapo-Zentrale. Nach Kriegsende diente es unter anderem als alliiertes Internierungslager, beherbergte die Entnazifizierungs-Behörde und bot dem Stadtrat in seinem Festsaal Raum für die Ratssitzungen. Seit 1985 ist das Polizeipräsidium als Baudenkmal anerkannt und in der Denkmalliste der Stadt Wuppertal eingetragen.