Lehrernotstand an den Wuppertaler Grundschulen. Es fehlen Lehrer – insgesamt sind es 54, genauso viele wie es Grundschulen in der Stadt gibt. Also rechnerisch eine Lehrkraft je Schule. Über den aktuellen Lehrermangel sind sich Vertreter von Schulen und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) einig. Die am Mittwoch (31. Januar) veröffentlichte Bertelsmann-Studie prognostiziert, dass bis 2025 300.000 Kinder und Jugendliche mehr die allgemeinbildenden Schulen als vor zwei Jahren besuchen. Damit liegt die Zahl deutlich über der offizielle Prognose der Kultusministerkonferenz (KMK) liegt, die von gut einer Million Schüler weniger ausgeht. In Wuppertal sind zudem von den zurzeit rund 1.000 Lehrerinnen und Lehrern 160 Vertretungen, meist Seiteneinsteiger oder Lehramtsstudenten.
Als erste werden naturgemäß die Grundschulen den Boom zu spüren bekommen. Bundesweit, so die Studie, werden hier 25.000 zusätzliche Lehrer benötigt. Zeitversetzt erreichen die starken Jahrgänge auch die Gymnasien, Gesamt-, Real- und Hauptschulen. 9 Prozent mehr Schüler als heute werden 2030 in den Klassenräumen der Sekundarstufe I sitzen. Auch dort werden dann zusätzlich 27.000 Lehrer benötigt. Weil den Lehrerkollegien aufgrund ihrer Altersstruktur eine Pensionierungswelle bevorsteht und ohnehin vielerorts bereits Lehrermangel herrscht, wird der Bedarf an zusätzlichen Lehrkräften schwer zu decken sein.
Die Personalsituation ist die eine Seite, die andere die Raumsituation. Rund 1.800 Grundschulen wurden seit der Jahrtausendwende wegen Schülermangel geschlossen. In Wuppertal natürlich auch einige – die letzte allerdings vor etwa fünf Jahren.