Na das soll doch einmal ein Wuppertaler verstehen. Die Bundesnotbremse ist seit gestern Nacht in Kraft getreten, jetzt entscheidet der Bund durch eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Deutlich schärfere Regeln gelten in vielen Bereichen auch für Wuppertal. Und doch, wir bekommen das Feedback, dass viele Wuppertaler die getroffenen Maßnahmen als unfair empfinden.
Ich kann, in Ansätzen, nachvollziehen, dass Geschäfte geschlossen werden müssen, um die Infektionsketten zu unterbrechen. Denn Läden und Märkte sind geschlossene Räume und hier, so sagen uns Experten, soll sich das Corona-Virus umso mehr verbreiten. Nehmen wir also an, dass die Sicherheitsabstände hier einmal schlichtweg nicht ausreichend sind. Darauf aufbauend schließen wir also den Wuppertaler Einzelhandel, da unsere Indizenz jenseits 250 klar die Notbremse auslöst. Geöffnet lassen wir nun lediglich Läden, welche essentiell den notwendigen Bedarf von uns Bürgern decken. In anderen Worten, welches Unternehmen in der falschen Branche festhängt, hat schlichtweg Pech gehabt. So kann ein Media Markt keine Fernseher verkaufen, ein Real jedoch schon, weil sein Hauptsortiment glücklicherweise im Bereich Lebensmittel liegt und der Fernseher ein Beisortiment ist.
Welche Branchen dürfen denn jetzt geöffnet bleiben?
Explizit geöffnet bleiben Lebensmittelhandel, Getränkemärkte, Reformhäuser, Babyfachmärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Optiker, Hörakustiker, Tankstellen, Kioske, Buchhandlungen, Blumenfachgeschäfte, Tierbedarfsmärkte, Futtermittelmärkte, Gartenmärkte und der Großhandel.
Es ist schlichtweg notwendig, dass wir uns ernähren, somit jegliche Lebensmittelmärkte geöffnet bleiben. Auch Medikamente, Drogerie- und Optik- und Hörbedarf ist für uns verständlich. Aber warum dürfen Wuppertaler Blumen kaufen, Deko-Artikel jedoch nicht? Warum dürfen Leseratten Bücher kaufen, Gamer jedoch keine Computerspiele?
Wer Regeln aufstellt, hat immer die Gefahr, kritisiert zu werden. Doch diese Ungleichbehandlung halten ich für mehr als fragwürdig!