Das Wuppertaler Opernhaus arbeitet seit Jahren defizitär. Erst letztes Jahr wurde bekannt, dass dem städtischen Betrieb 750.000 Euro Kapital fehlen und die Insolvenz bei mangelnden Fördermitteln bevorstehe. Eine Situation, die den neuen Jung-Geschäftsführer Dr. Daniel Siekhaus zurzeit mehr als überfordern dürfte. Gleichzeitig überschattet ein möglicher Untreue-Skandal über regelmäßige gezahlte Nebentätigkeiten das Image der Betreibergesellschaft Wuppertaler Bühnen. Der Skandal weitete sich bis auf den Ex-Oberbürgermeister Peter Jung aus. Darüber hinaus sei die Bühnen-Geschäftsführung verantwortlich für einen sehr hohen Fehlbetrag in 2014. Erschwerend kam die Corona-Pandemie hinzu…
…und dann kam das Hochwasser.
Die Flutschäden am Wuppertaler Opernhaus sollen sich auf mindestens 10 Millionen Euro belaufen. Die Liste der Schäden ist lang. Das Wasser aus dem Kanal der nahen Wupper war durch die Türen gedrungen und hatte sich im gesamten Untergeschoss ausgebreitet. Betroffen sind die Büros von Bühnenmeister und Requisite, die Umkleiden, die Unterbühne, der Umgag der Bühne, Orchestergraben und Dimmerraum, das Waffenlager, die Heizungs- und Lüftungszentrale, das Instrumentenlager sowie die Kühllager der Bistros. Erst Mitte 2023 sollen die Schäden weitgehend behoben werden, so Stadtkämmerer Johannes Slawig am Mittwoch, 1. September im Kulturausschuss. Um einen provisorischen Spielbetrieb aufnehmen zu können, stellt die Stadtverwaltung 250.000 Euro als Sofortmaßnahme zur Verfügung. Damit können ab Oktober 2021 die Vorderbühne bespielt werden.
Und doch bleibt das Opernhaus ein riesiger Kostenfaktor für die Stadt Wuppertal.