In einem offenen Brief fordern Elternschaft und Elternbeirat der Kita Flensburger Straße die Stadt auf, für mehr Personal zu sorgen. Hier der Wortlaut des Schreibens in Auszügen:
„Der Unmut innerhalb der Elternschaft ist groß und wächst jeden Tag. Bisher diente die Corona-Pandemie als Universal-Ausrede für geschlossene Gruppen, Personalausfälle etc. Mittlerweile können wir das alles leider nicht mehr gelten lassen.
Jeder Tag in der Kita Flensburger Straße ist eine Überraschung – allerdings zunächst für Eltern. Wer morgens nicht rechtzeitig einen Anruf erhält, den ereilt spätestens an der Gruppentür das böse Erwachen. Personal erkrankt, Gruppe geschlossen. Wir brauchen Ihnen nicht erklären, was das für Eltern, berufstätige Eltern und gleichermaßen für Kinder bedeutet. … Betreuungsprobleme, enttäuschte Kinder, verärgerte Arbeitgeber.
Die Stadt Wuppertal weiß um diesen Missstand, ist mehrfach von der Elternschaft hingewiesen worden, mit keinem Ergebnis. Respektive es gibt ein Ergebnis. Nämlich wurde der Elternbeirat in jüngster Sitzung am 20. April 2022 von der stellvertretenden (!) Leitung informiert, dass eine langjährige Vollzeit-Mitarbeiterin zum 31. Juli 2022 gekündigt hat.
Ferner wurde nicht ausgeschlossen, dass die betreffende Gruppe gänzlich geschlossen wird, falls zum 1. August 2022 keine zwei weiteren Erzieherinnen und Erzieher eingestellt werden würden.
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Einige Kinder dieser Gruppe treten im Sommer ihr letztes Jahr im Kindergarten an, ergo gehen im Sommer 2023 zur Schule.
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Sollen diese Kinder ein ganzes Jahr zu Hause bleiben oder von der Risikogruppe Großeltern betreut werden? Wer zahlt
den berufstätigen Eltern, die dann nicht mehr lange berufstätig sein können und ebenfalls kündigen müssten wie o.ä. Erzieherin, den Verdienstausfall? Wo steuert die Familien- und Bildungspolitik der Stadt Wuppertal hin?
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Mittlerweile sollte jedem bekannt sein, aktuellen Studien zufolge, nochmals der Pandemie wegen, wie sich das Fernbleiben von Einrichtungen wie Kitas und Schulen auf die psychische Gesundheit von Kindern auswirkt. Die kognitive Entwicklung bleibt komplett auf der Strecke
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Kinder gehören in unsere Mitte und es sollte der höchste Anspruch gelten, unserer Gesellschaft der Zukunft das Beste angedeihen zu lassen.
Das lässt sich aus dem Handeln und Nicht-Handeln der Stadt Wuppertal leider wiederholt nicht erkennen. Immer wieder wird die Personalsituation angeführt, um die wir Eltern doch langsam auch mal wissen sollten, der immer hohe Krankheitsstand. Ständig wird uns Verständnis abverlangt, für einen Missstand, der nicht mehr vorübergehend ist!
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Es ist höchste Zeit, dass die Stadt als Träger dieser Einrichtung im Sinne aller, allen voran der Kinder, handelt. Zeit für Strategieentwicklungen in diese Richtung, war ja während der immer noch andauernden Pandemie reichlich vorhanden. Allerdings mutmaßlich kein Interesse!
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Die Elternschaft der Kita Flensburger Straße 39 in Wuppertal fordert eine lückenlose Aufklärung zu den oben erläuterten Sachverhalten seitens Verantwortlicher der Stadt Wuppertal. Des Weiteren fordern wir den Personalmissstand bis zum 1. Juli 2022 zu beheben, durch qualifiziertes Fachpersonal, um Kindern und Eltern eine Planungssicherheit zu signalisieren!“