Denkmäler die verloren oder fast vergessen sind ist das Thema der 7-teiligen Reihe "Vergessene Denkmäler", die sich hier in den nächsten Tagen und Wochen wieder finden werden. Dem Wortsinn „Denkmal“ folgend laden wir ein: Denk mal. Erinnerungen sollten bewahren werden, nachfolgende Generationen sollen zum Nachdenken eingeladen werden. Auch haben Krieger- und Ehrenmale eine weitere wichtige Funktion: Die Mahnung, Frieden zu bewahren aufrecht erhalten.
Neben der Bushaltestelle Kniprodestraße steht in der Elias-Eller-Straße eine historische Wasserpumpe. 2004 in die Denkmalliste der Stadt Wuppertal eingetragen, wird die reformierte Gemeinde als Eigentümerin bezeichnet, weil die Pumpe in eine Nische der Stützmauer zum Kirchengrundstück eingefügt ist. Pfarrer Dr. Jochen Denker 2013: „Wir können nicht erkennen, dass wir ihr Eigentümer sind und haben das der Stadt auch mitgeteilt, offensichtlich ohne Erfolg.“ Kein Wunder, dass seit dem Anstrich vor vier Jahren Unkraut wächst und davor eine Metallplatte durchgerostet ist.
Die Handschwengelpumpe – landläufiger Begriff „Ronsdorfer Plumpe“ – mit klassizistischen Zierformen ist eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse der dezen-tralen öffentlichen Wasserversorgung Ronsdorfs. Sie dokumentiert den technischen Fortschritt frühindustriell geprägter Regionen, in denen sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts der Wechsel von der bis dahin dominierenden hölzernen Pumpenausführung (die Bergung einer hölzernen Wasserleitung 1967 belegt für Ronsdorf den Vorzustand) zur witterungsbeständigeren Gussversion vollzog. Die Pumpe belegt anschaulich den Stellenwert einer der ältesten und wichtigsten gemeinnützigen Einrichtungen städtebaulicher Entwicklung, die Bereitstellung von Trink- und Brauchwasser als Voraussetzung gemeinschaftlichen Lebens.
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