Denkmäler die verloren oder fast vergessen sind ist das Thema der 7-teiligen Reihe "Vergessene Denkmäler", die sich hier in den nächsten Tagen und Wochen wieder finden werden. Dem Wortsinn „Denkmal“ folgend laden wir ein: Denk mal. Erinnerungen sollten bewahren werden, nachfolgende Generationen sollen zum Nachdenken eingeladen werden. Auch haben Krieger- und Ehrenmale eine weitere wichtige Funktion: Die Mahnung, Frieden zu bewahren aufrecht erhalten.
Der Turnvater-Jahn-Brunnen ander Scheidtstraße bildet den Anfang:
Das Prädikat eines „Turnvaters“ wurde Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) zuerkannt, weil er zwischen 1811 (Gründung des ersten Turnplatzes auf der Hasenheide bei Berlin) und 1819 verschiedene Arten von Leibesübungen gefördert und das Wort „Turnen“ geprägt hat. Die Deutsche Turnerschaft Ronsdorf 1860, die in der Turnhalle und auf dem Sportplatz an der Scheidtstraße zuhause ist, fühlt sich mit dem Idol aller Turner eng verbunden.
In ihrem Standardwerk „Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal“ (Born-Verlag, 1991) berichtete Ruth Meyer-Kahrweg: „Am Sonntag, 25. September 1910, weihte die Ronsdorfer Turngemeinde anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums ein Jahn-Denkmal aus Muschelkalk ein, das der Düsseldorfer Bildhauer Franz Linden gestaltet hat. Zwei im Relief dargestellte Turner halten ein von Eichengirlanden bekränztes Medaillon mit dem Bildnis des Turnvaters. Das Wasser floss aus fünf steinernen Masken ins Becken. Der heute trockene Brunnen wird von DT-Mitgliedern mit Blumen bepflanzt.
Durch Spenden der Ronsdorfer Bürgerschaft wurde der Brunnen finanziert. Die Einweihungsrede hielt Oberturnlehrer Schröder aus Barmen. Die Stadt Ronsdorf verlieh der Turngemeinde eine Goldmedaille: „In Anerkennung der Verdienste um die Hebung der Volkskraft und Volksgesundheit und der Förderung der Erziehung zu edlen Bürgertugenden.“ Nachdem die Scheidt-Stiftung an die Stadt Wuppertal übergegangen ist, besitzt sie Boden und Denkmal. Die DT hat den Heimat- und Bürgerverein gebeten, gemeinsam eine Sanierung auf den Weg zu bringen, um den Bestand zu sichern.“
Das nächste "vergessene Denkmal" stellen wir morgen Mittag vor.
-blm