Nachdem der Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind als erster grüner Politiker öffentlich Stellung zur Baerboch Plagiats-Affäre bezogen hatte (Wuppertaler Oberbürgermeister kritisiert Baerbock), wird jetzt erstmals das Ausmaß des Abschreibe-Skandals deutlich.
Denn jetzt ist mit Martin Heidingsfelder, der die Rechercheplattform ‚VroniPlag‘ betreibt, ein weiterer bekannter Plagiatsjäger in die Affäre eingestiegen. Und dieser erhebt schwere Vorwürfe gegen die grüne Kanzlerkandidatin. So geht es jetzt um eine wissenschaftliche Studie des Wuppertal Instituts und der Denkfabrik Agora Energiewende.
„Sollte der europäische CO2-Preis über die vertraglich festgelegten Vermeidungskosten steigen, muss das Unternehmen die Differenz an den Staat zurückzahlen. Eine Überförderung ist somit sehr unwahrscheinlich. Bei einer ambitionierten EU-Klimapolitik, die eine Steigerung des CO2-Preises nach sich ziehen würde, und hinreichend langer Vertragsdauer könnten dem Staat als geduldigem Investor über diesen Rückzahlungsmechanismus sogar zusätzliche Mittel zufließen.“
Buch Baerbock, S. 97 / 98
„Wenn der CO2-Preis im EU-ETS über den im CfD festgelegten Preis (strike price) steigt, muss das Unternehmen die Differenz an den Staat zurückzahlen. Eine Überförderung ist somit sehr unwahrscheinlich. Bei einer ambitionierten EU-Klimapolitik und hinreichend langer Vertragsdauer könnten dem Staat als geduldigem Investor sogar zusätzliche Mittel zufließen.“
Studie, S. 112
Besonders erwähnenswert ist, dass es sich hier um eine wissenschaftliche Studie handelt, bei der Baerbock Ideenklau betreibt. „Baerbock hat sich zusätzlich für ihre politischen Zwecke bei einer Studie von zahlreichen Wissenschaftlern bedient, und das geht einfach nicht. Sie sollte in Sack und Asche gehen.“, so Heidenfelder gegenüber T-Online.
Der Direktor der Agora Energiewende, Patrick Graichen, nahm Baerbock hingegen in Schutz: „Es ist keinesfalls ein „Plagiat“, sondern vielmehr gerade in unserem Interesse, dass Politikerinnen und Politiker unsere Arbeit und Konzepte wie in diesem Fall „Carbon Contracts for Difference“ aufgreifen.“ So würden Klimaschutzkonzepte ihren Weg in die Politik finden.
Was ist das Wuppertal Institut?
Das Wuppertal Institut wurde 1991 unter der Leitung von Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker gegründet. Prof. Dr. Uwe Schneidewind ist Präsident des Instituts. Das Institut arbeitet mit einer Vielzahl von Universitäten und Instituten im In- und Ausland zusammen. Das Arbeitsfeld des Wuppertal Instituts ist die anwendungsorientierte Nachhaltigkeitsforschung. Im Zentrum seiner Forschung stehen die zentralen Herausforderungen einer zukunftsfähigen Entwicklung wie der Klimawandel oder die zunehmende Ressourcenverknappung (mehr dazu hier).