Ralf Wegener, der Vorsitzende der Freien Wähler im Rat der Stadt Wuppertal, ist empört. „Die Infektionszahlen steigen, Weihnachten steht vor der Tür, die Ferien sind nicht mehr weit entfernt. Wollen wir warten, bis auch in Wuppertal die Krankenhäuser voll sind, weil der mit der Zeit in der Wirkung nachlassende Impfschutz immer mehr Impfdurchbrüche verursacht?“, fragt er und appelliert an den Krisenstab und die Stadtverwaltung, die Sechs-Monatsregelung für Boosterimpfungen an die Handhabung in anderen NRW-Städten anzupassen.
„Das sind Impfdurchbrüche, die in großer Zahl vermieden werden könnten, wenn früh genug eine Boosterimpfung zugelassen würde“, stellt Wegener fest und verweist darauf, dass Düsseldorf, Remscheid und viele andere Städte in NRW die Boosterimpfung nach fünf Monaten ermöglichen, wie es das RKI empfiehlt. Dagegen handelten Oberbürgermeister und Krisenstab wieder zu spät beziehungsweise überhaupt nicht.
Furcht vor Impftourismus
„Viele Menschen möchten sich gerne früh genug vor dem Weihnachtsurlaub und den Feiertagen eine Boosterimpfung geben lassen, um sich und ihre Angehörigen bestmöglich schützen zu können. Ohne vernünftige Argumente wird diesen Menschen verwehrt, was in anderen Städten möglich ist“, sagt der FW-Chef. Er befürchtet Impftourismus und Falschangaben zum Impfstatus, solange die Verantwortlichen nicht begreifen, dass ein Umdenken Menschenleben schützen hilft.
Statt einen Erlass des Landes buchstabengetreu auszuführen, sollte Wuppertal sich in die lange Schlange verantwortungsbewusster Städte einreihen, die schnell auf die veränderte Haltung des RKI und der Ständigen Impfkommission (STIKO) reagiert haben.
„Wir erwarten, dass gehandelt wird.“
Ralf Wegener, Freie Wähler Wuppertal
„Übernehmen Krisenstab und Oberbürgermeister die Verantwortung, wenn Menschen auf der Intensivstation landen, wenn Menschen sterben, weil der Impfschutz nicht aufgefrischt werden durfte? Wir erwarten, dass gehandelt wird“, fordert Wegener klipp und klar.