Das hört sich nach einer „unendlichen Geschichte“ an: Die Container, 300 an der Zahl, sind weder vorhanden noch bestellt. Baupläne für den Abriss der ehemaligen PH auf der Hardt und den Containeraufbau sollen nicht existieren. Da fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW) von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind den sofortigen Stopp der Abrissmaßnahmen.
Bekanntlich sollten die Container als Ausweichquartier für zwei seit Jahren dringend sanierungsbedürftige Schulen dienen. Jetzt haben das Ganztagsgymnasium Johannes Rau und die Gesamtschule Else Lasker-Schüler erfahren, dass der Umzug für die Sanierung um „mehrere Jahre“ verschoben werden soll.
„Offensichtliche Fehlplanung des Geböudemanagements.“
(GEW Wuppertal)
„Und das alles wegen offensichtlicher Fehlplanungen des Gebäudemanagements“, erklärt die GEW in einer Pressemitteilung. „Wurde gegenüber dem Rat der Stadt der Abriss der ehemaligen PH im Juni 2020 noch als alternativlos hingestellt und der Aufbau von 300 Containern als beste Lösung angepriesen, kommt nun heraus, dass die Container für den Umzug im Sommer 2021 noch gar nicht bestellt sind, Baupläne nicht existieren und das geplante Paket von Abriss der alten Pädagogischen Hochschule und Aufbau von 300 Containern an gleicher Stelle eh zu teuer wird.“
Die GEW hat sich vehement für den Erhalt der ehemaligen Pädagogischen Hochschule für die schulische Nutzung eingesetzt, nicht nur um das historische Gebäude zu erhalten, sondern auch, um den betroffenen Schulen eine bessere Übergangslösung für ihre Sanierung zu ermöglichen. Hinzu kommt, dass Kritiker darauf hingewiesen haben, dass keine seriöse Kostenkalkulation für die Planung des Gebäudemanagements vorliegt und der Rat der Stadt es sträflich versäumt hat, diese einzufordern. „Wenn jetzt auch noch herauskommt, dass der Abriss ohne eine Bauplanung und ohne eine Zusage für die Lieferung von Containern einfach mal eben begonnen wurde, gleicht das schon einem ,Stück aus dem Tollhaus’“, erklärt die GEW.
Seriöse Information der Öffentlichkeit
Sie fordert den Oberbürgermeister auf, den Abriss sofort zu stoppen, eine gründliche Bestandsaufnahme vorzunehmen und Stadtrat, Schulgemeinden und Öffentlichkeit seriös und nachvollziehbar zu informieren und in das weitere Vorgehen einzubeziehen.
Noch, so die GEW, sei es möglicherweise nicht zu spät, diesen „wahnwitzigen Plan“ des letzten Jahres gründlich zu korrigieren und die ehemalige Pädagogische Hochschule für die schulische Nutzung zu erhalten.
SPD spricht von Vertrauensverlust beim GMW
Für die SPD-Ratsfraktion erklärt Dilek Engin, schulpolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Die bisher beschlossenen Planungen basierten allem Anschein nach auf unzureichender Berücksichtigung von Genehmigungsverfahren und falscher Kostenschätzungen. Angesichts der ausführlichen Diskussion um den Ersatzstandort und die vielen Fragen rund um das Gebäude der ehemaligen Justizvollzugsschule wird das Gebäudemanagement sich den Vorwurf des Vertrauensverlustes gefallen lassen müssen.“