Unsere Nachbarstadt Solingen ist vor dem Hintergrund stark steigender Corona-Infektionen mit dem Versuch gescheitert, die Schulklassen zu halbieren. Die NRW-Ministerien für Gesundheit sowie Schule und Bildung haben verfügt, dass es auch in der Klingenstadt weiter Präsenzunterricht in vollen Klassenräumen gibt.
Wuppertals CDU-Fraktionsvorsitzender Ludger Kineke findet dieses Vorgehen des FDP-geführten NRW-Schulministeriums gerade vor dem Hintergrund eines erneuten Teil-Lockdowns als nur schwer nachvollziehbar. „Wir müssen ausprobieren, was funktioniert, um das Infektionsrisiko an den Schulen zu minimieren und trotzdem einen geregelten Schulunterricht zu ermöglichen“, erklärt Kineke.
„Damit stellt sich die Landesregierung gegen das Engagement der Schulen vor Ort.“
(Caroline Lünenschloss, Wuppertaler CDU-Vorsitzende)
Auch Caroline Lünenschloss, die zweite CDU-Fraktionsvorsitzende, zeigte sich „enttäuscht“ über die Entscheidung des Landes. „Damit stellt sich die Landesregierung nicht nur gegen den ‚Solinger Weg‘, sondern auch gegen das Engagement der Schulen vor Ort“, stellte sie fest.
Für die Unions-Chefs hat die Stadt Solingen vorbildlich gehandelt und Verantwortung für die Gesundheit der Unterrichtenden sowie der Schülerinnen und Schüler bewiesen. Die zunehmenden Quarantänefälle in nordrheinwestfälischen Schulen bestätigten die Notwendigkeit der Solinger Maßnahme, insbesondere in Hotspot-Kommunen, so eine Pressemitteilung der CDU Wuppertal.
Wichtiges Signal an die Eltern
Gerade die schulinterne Kontaktreduzierung wäre ein wichtiger Baustein, großflächige Quarantänefälle zu vermeiden und damit die kaum noch gelingende Kontaktnachverfolgung zu entlasten. „Wir sehen darüber hinaus auch ein wichtiges Signal an die Eltern, die Sorgen um die Gesundheit ihrer Kinder sehr ernst zu nehmen“, so die CDU-Verlautbarung.
Dementsprechend äußert sich auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Michael Wessel verständnislos: „Das derzeitige Infektionsgeschehen war für den Winter prognostiziert worden. Insofern hätten die vergangenen Monate für die Entwicklung nötiger Konzepte sowie für einen flächendeckenden Digitalisierungsschub genutzt werden müssen. Dass Frau Gebauer den Dornröschenschlaf ihres Ministeriums nun damit zu kaschieren versucht, dass sie auch Schulen und Kommunen, die ihre Hausaufgaben gemacht haben, auf Kosten der Infektionseindämmung in der digitalen Steinzeit gefangen hält, ist nicht akzeptabel.“