Lange genießen darf Handball-Bundesligist Bergische HC seinen jüngsten Erfolg nicht. Nach dem 32:28 gegen den SC DHfK Leipzig steht bereits am morgigen Sonntag (7. Mai) der nächste Spieltag bevor. Um 16 Uhr sind die „Löwen“ beim SC Magdeburg zu Gast. In der Stadt Otto von Guerickes haben sie kaum etwas zu verlieren. Der amtierende Deutsche Meister ist gut in Form und benötigt jeden Punkt, um die Titelverteidigung zu schaffen.
Das Hinspiel zwischen den beiden Teams ist gerade einen Monat her. Die nachgeholte Partie gewannen die Magdeburger in der Mitsubishi Halle mit 38:34. „Wir haben sie lange geärgert und hätten sogar gewinnen können, wenn wirklich alles gepasst hätte“, blickt BHC-Trainer Jamal Naji zurück. „So muss es natürlich auch am Sonntag sein. Wir müssen einhundert Prozent erreichen, während Magdeburg ein Stück weit davon entfernt ist. Wir fahren dorthin, um die Sensation zu schaffen.“ Auf jeden Fall erwartet Naji von seinem Team einen kampfstarken Auftritt – wie zuletzt gegen Leipzig.
„Wichtig ist aber, dass wir die Saison nicht ausplätschern lassen.“
Jamal Naji, BHC-Cheftrainer
Bereits seit langem steht fest, dass der BHC sein Ligapatent verlängert hat. Aber ein Startplatz in einem europäischen Wettbewerb wird nur bei einem sensationellen Endspurt erreichbar sein. „Wie genau wir unsere Ziele definieren, halten wir intern. Wichtig ist aber, dass wir die Saison nicht ausplätschern lassen. Das wollen wir ausstrahlen“, betont der Trainer.
Freuen würde sich der 36-Jährige, wenn Arnor Gunnarsson in seinen letzten sechs Partien als aktiver Spieler vor dem Wechsel ins Trainerteam die 1.000-Tore-Marke in der 1. Bundesliga knacken würde. „Allerdings wäre es unseriös, wenn ich meine Planung danach ausrichten würde. Es wäre auch nicht in Arnors Interesse, wenn er Minuten bekommen würde, nur damit er die 1.000 vollmacht. Trotzdem wäre es toll, wenn es klappt.“ Aktuell steht der Rechtsaußen bei 991 Treffern.
Keine Änderung im Kader
Personell wird sich im Vergleich zum Leipzig-Spiel wohl nichts ändern. Csaba Szücs fehlt mit Knie-Problemen, Tom Bergner befindet sich nach seiner Schulterverletzung noch im Aufbautraining. Voraussichtlich steht also derselbe 16-Mann-Kader bereit wie gegen Leipzig.
Um in Magdeburg eine Chance zu haben, dürfen die Bergischen die Zweikampfstärke der Gastgeber nicht zur Entfaltung kommen lassen. „Außerdem müssen wir natürlich unbedingt das gegnerische Tempospiel unterbinden. Das sind die großen Stärken des SCM“, weiß Naji. Der aktuelle Tabellenzweite steht unter etwas größerem Druck, darf sich keinen Patzer mehr erlauben, wenn er den führenden THW Kiel noch abfangen möchte.