Zeit zum Durchatmen ist den Handball-Profis des Bergischen HC nach dem Kraftakt bei TuSEM in Essen nicht geblieben. Bereits am heutigen Samstag (8. Mai) um 18.30 Uhr geht es für sie wieder um Liga-Punkte. Die „Löwen“ empfangen im ISS Dome in Düsseldorf den SC Magdeburg. Und das ist ein Gegner, an den sich die Mannschaft in dieser Saison gerne erinnert.
Mit 31:27 gewann der BHC am ersten Spieltag an der Elbe und schrieb damit Clubgeschichte. Es war nicht nur der erste Erfolg dort, sondern zugleich der erste Auswärtssieg gegen ein HBL-Spitzenteam. „Genauso hatten wir uns den Saisonstart gewünscht“, blickt Trainer Sebastian Hinze zurück. „Der Auftaktsieg in Magdeburg hat uns Auftrieb gegeben, von dem wir auch in den Wochen danach noch profitiert haben.“
Erfolgreiche Rückkehr in den Spielbetrieb
Vergleichbar ist die gegenwärtige Situation mit der Anfang Oktober 2020 natürlich nicht. „Beide Mannschaften agieren viel gefestigter. Es wäre ja auch schade, wenn es nicht so wäre“, meint der Coach. Zudem befinden sich die „Löwen“ noch in einer besonderen Lage. Schließlich kam die Truppe erst zu Beginn dieser Woche aus ihrer zweiten Quarantäne innerhalb eines Monats zurück, um beim TuSEM eine bemerkenswerte Vorstellung auf die Platte zu bringen. Eine bessere Rückkehr in den Spielbetrieb als beim 32:22-Erfolg hätte sich wohl niemand ernsthaft vorstellen können.
„Man muss zugeben, dass das Ergebnis den Verlauf nicht ganz widerspiegelt“, meint Hinze. „Essen hat zum Schluss nicht mehr an sich geglaubt, während wir das Ding gnadenlos heruntergespielt haben. In den letzten Minuten war es also große Freude gegen große Enttäuschung.“
„Wir werden nicht mit unseren Kräften haushalten, sondern alles hereinwerfen.“
Sebastian Hinze, BHC-Cheftrainer
Grundstein zum Sieg sei ein hartes Stück Arbeit gewesen, das die Mannschaft von der ersten Minute an geleistet habe. „Das ist auch unser Anspruch gegen Magdeburg. Wir werden nicht mit unseren Kräften haushalten, sondern alles hereinwerfen. So gewinnen wir Begegnungen in der Bundesliga.“
Daher spiele sich das Duell gegen die favorisierten Bördestädter auch nicht unbeschwerter als gegen die Essener. „Wichtig ist für uns, dass wir unsere Leistung bringen. Wenn alles bei uns passt, wir auch wieder Paraden vom Torhüter bekommen, haben wir auch gegen Magdeburg eine Chance. Der Druck ist in dem Spiel also nicht geringer – vor allem nicht der, den wir uns selbst machen“, erläutert der Trainer.
Zuletzt zwei überraschende Niederlagen
Der SCM reist ein klein wenig gebeutelt nach Düsseldorf. Nachdem die Mannschaft eine spektakuläre Serie von 17 Spielen hingelegt hatte, während derer sie nur von der SG Flensburg-Handewitt geschlagen worden war, setzte es zuletzt zwei überraschende Niederlagen in Erlangen (28:30) und gegen Balingen (26:28). Der Kader, in dem nur die schwer verletzten Matthias Musche und Gisli Kristjansson fehlen, ist über jeden Zweifel erhaben.
„Es ist einer der besten in der Bundesliga mit vielen Spielern, die ein sehr gutes Eins-gegen-Eins-Verhalten haben“, meint der BHC-Trainer. Seine Mannschaft geht mit einem klaren Plan ins Spiel. „Wir haben natürlich auch eine Präferenz, wenn es darum geht, welche Schüsse wir zulassen wollen – und welche nicht.“
Damm, Fraatz und Majdzinski fehlen
Personell wird sich im Vergleich zur Partie beim TuSEM voraussichtlich nicht viel ändern. Kristian Nippes, der mit muskulären Problemen in der Wade ausgefallen war, dürfte bald auf das Handballfeld zurückkehren. „Ob es schon gegen Magdeburg reicht, kann ich noch nicht sagen“, sagt Hinze, dem definitiv Sebastian Damm, Yannick Fraatz und Maciej Majdzinski fehlen werden.