Die Erleichterung war bei Mannschaft, Trainer und allen, die es mit dem Bergischen HC halten, groß, als am Mittwochabend der 25:24-Sieg gegen GWD Minden nach einem harten Kampf mit 25:24 geschlagen haben. Der Negativ-Lauf (vier Niederlagen) ist gestoppt die Punkte 30 und 31 stehen auf der Habenseite in der Tabelle der Handball-Bundesliga. Darauf ausruhen kann sich das Team allerdings nicht. Am heutigen Samstag (29. Mai) geht es bei der HSG Wetzlar weiter. Anwurf in der Rittal Arena ist um 20.30 Uhr.
„Dass wir befreit und wie aus einem Guss aufspielen, war nicht zu erwarten gewesen“, blickt Trainer Sebastian Hinze auf das Kampfspiel gegen Minden zurück. „Es war aber toll, zu sehen, dass wir während des Spiels dazugelernt haben und unsere Stabilität wiedergefunden haben.“ So absolvierten die „Löwen“ eine starke Crunchtime. „Da sind wir zu guten Abschlüssen gekommen und haben mit Überzeugung gespielt. Insofern war es aus unserer Sicht auch verdient, dass die Momente des Glücks in diesem Spiel auf unserer Seite waren.“
Kein Gedanke daran, das Tempo zu verschleppen
Endlich wieder Zählbares aus einem Bundesliga-Match mitzunehmen, stärkt natürlich auch das Selbstvertrauen der Mannschaft. Ob sich das im Auswärtsspiel bei der HSG Wetzlar bemerkbar macht? „Zunächst einmal muss die Basis da sein, dann ist es während des Spiels vielleicht auch möglich, etwas freier zu agieren“, sagt Hinze. Mit Basis meint der Trainer die gewohnt starke Abwehr und eine disziplinierte Vorstellung im Angriff.
„Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass es uns gegen Wetzlar entgegenkommen würde, wenn beide Mannschaften viel im Positionsangriff spielen würden“, erläutert der Coach, der aber nicht daran denkt, das Tempo zu verschleppen. „Wenn wir die Chance haben, sollten wir sie auch nutzen. Da habe ich im Spiel gegen Minden auch eine Steigerung gesehen. Es gab Szenen, da hätten wir eine Woche zuvor noch abgebrochen.“
„Um gegen die Abwehr zum Erfolg zu kommen, müssen wir sie in Bewegung bringen.“
Sebastian Hinze, BHC-Cheftrainer
Die HSG Wetzlar stellt eine hohe Hürde dar. Im Hinspiel hatten die „Löwen“ kaum Lösungen gegen die kompakte Deckung gefunden und mit 20:22 verloren. „Um gegen die Abwehr zum Erfolg zu kommen, müssen wir sie in Bewegung bringen“, weiß Hinze. Der Gegner ist allerdings herausragend besetzt. Kreisläufer Anton Lindskog hat in dieser Saison bereits 38 Bälle geblockt.
Beide Mannschaften haben am Mittwoch gespielt, doch Wetzlar hatte davor 13 Tage frei, während der BHC zwei Nachholspiele absolviert hat. „Sie stehen voll im Saft“, meint Hinze, der dies nicht über seinen kompletten Kader sagen kann. Max Darj hat gegen Minden durchgespielt, was auch dem kurzfristigen Ausfall von Tom Kare Nikolaisen (Magen-Darm-Infekt) geschuldet war. „Die Regenerationszeit ist kurz. Ich hoffe, Tom Kare ist bis Samstag wieder fit, und Max kommt wieder zu Kräften.“ Sollte das gelingen, stehen Hinze wohl erneut 18 Spieler zur Verfügung. Auf zwei davon muss er also bei den Mittelhessen verzichten.