Eine Sensation verpasste Handball-Bundesligist Bergischer HC zwar, gegen den verlustpunktfreien Spitzenreiter zeigte die Mannschaft vor fast 3.000 Zuschauern im Düsseldorfer Dome aber eine gute Vorstellung. Dass es beim 24:27 (13:14) nicht zu Zählbarem reichte, lag vor allem an Phasen, in denen die Angriffseffektivität fehlte.
Der Auftakt missglückte den Gastgebern. Von einer frühen 5:1-Führung des SC Magdeburg ließen sich die „Löwen“ aber nicht beeindrucken, kämpften sich erfolgreich ins Spiel und übernahmen noch in der ersten Halbzeit die Führung. Zunächst hatten sie mit dem siebten Feldspieler agiert, verwarfen den Plan dann aber recht bald – was wohl auch daran lag, dass es zu sechst mit Tomas Babak als Spielmacher gut funktionierte. Die Einwechslung von Lukas Stutzke gab dem Team einen Push. Der Rückraum-Rechtshänder sprühte vor Tatendrang und Selbstvertrauen. Schon sein erster von insgesamt sieben Treffern zum 6:9 war ein gewaltiger Strahl.
Stutzke sorgt für erste BHC-Führung
Stutzke war es auch, der den Magdeburgern den Ball stahl und den Gegenstoß zum 9:9 gleich selbst im Tor unterbrachte. Im nächsten Angriff parierte der in der ersten Halbzeit sehr stark aufspielende Tomas Mrkva, wonach Stutzke nicht nur einen 5:0-Lauf komplettierte, sondern seine Farben auch erstmals in Führung brachte. Zwei Mal legten die „Löwen“ in der ersten Halbzeit noch vor, hatten dann aber auch Probleme im Abschluss – zum Beispiel von der Außenposition. So nahmen die Magdeburger einen dünnen Vorsprung mit in die Pause.
Nach Wiederbeginn blieben die Probleme in der Chancenauswertung – auch, weil Magdeburgs Keeper Jannick Green einige Bälle stark herausholte. Zudem lief das Tempospiel nicht mehr ganz so gut wie noch vor der Pause. Die Gastgeber blieben dennoch in Schlagdistanz, belohnten sich auch das eine oder andere Mal für längere Abwehrphasen und hatten im später eingewechselten Christopher Rudeck einen guten Rückhalt. Aufschließen konnte die Mannschaft aber nicht mehr. Sie setzte zwar immer wieder Akzente, leistete sich in der Schlussphase aber auch ein paar technische Fehler. So rächte es sich aus Magdeburger Sicht nicht, dass auch sie die absolute Konsequenz vermissen ließen.
„Ein Teil der Wahrheit ist sicherlich auch, dass wir acht Minuten in Unterzahl spielen.“
Sebastian Hinze, BHC-Chefcoach
BHC-Trainer Sebastian Hinze: „Magdeburg hat es geschafft, gute Lösungen mit Saugstrup zu finden, hatte ein gutes Timing in den eigenen Täuschungen und macht das die letzten 15 Minuten echt stark. Von daher ist es ein bisschen schade, dass wir es nicht schaffen, in der zweiten Hälfte zurückzukommen mit unserem Abwehr-Gegenstoß-Paket. Ein Teil der Wahrheit, warum wir in der zweiten Halbzeit unser Tempospiel nicht auf die Platte kriegen, ist sicherlich auch, dass wir acht Minuten in Unterzahl spielen.“
- Bergischer HC: Mrkva, Rudeck – Boomhouwer, Damm, Stutzke (7), Weck (1), Babak (5), Szücs, Darj (2), Nikolaisen (3), Bergner, Schmidt (2), Schönningsen, Gunnarsson (3/3), Hansson (1).