Handball-Bundesligist Bergischer HC war auch im Rückspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt (SGFH) chancenlos. Wie bereits im Dezember in Düsseldorf verloren die „Löwen“ auch an der Förde mit 13 Toren Unterschied. Beim 17:30 (6:18) präsentierte sich der BHC vor allem in der ersten Halbzeit zahnlos.
Lukas Stutzke brachte die Gäste zwar zwei Mal in Führung, und in den ersten Minuten entschärfte auch Peter Johannesson diverse Bälle, doch dann kauften die Flensburger den „Löwen“ schnell den Schneid ab. Über 10:3 zogen sie auf 13:5 und 18:6 davon, ohne dass die Bergischen eine Antwort fanden. Im Angriff leistete sich die Mannschaft Fehler, beging Stürmerfouls und kam kaum zu zwingenden Würfen. Gleichzeitig wuchteten die Flensburger die Kugel phasenweise insbesondere durch Aaron Mensing scheinbar mühelos in die Maschen.
Louis Oberosler gelingt Bundesliga-Debüt
Beim 6:18-Pausenrückstand war das Duell natürlich bereits entschieden. Trotzdem hoffte BHC-Coach Jamal Naji noch auf einen mutigen Auftritt in der zweiten Hälfte. Den bekam er zumindest in den ersten 20 Minuten. Sein Team setzte erfolgreich auf Tempo, verkürzte durch Stutzke, Arnor Gunnarsson, Frederik Ladefoged, nochmals Stutzke und Gunnarsson sowie Neuzugang Elias Scholtes auf 12:20 und hielt noch eine Weile ordentlich mit. Das lag auch am bereits in der ersten Hälfte im Tor eingewechselten Louis Oberosler, der regelmäßig Flensburger Würfe entschärfte und zum Schluss mit einer Fangquote von 33 Prozent ein gutes Bundesliga-Debüt feierte.
Dass sein Gegenüber, Kevin Möller, bei 17 Gegentoren eine noch bessere Bilanz (52,78 Prozent) aufwies, war keine Überraschung. Und auch sonst waren die Gastgeber dem BHC in jeder Beziehung überlegen. In der Endphase wurde es noch einmal deutlich, sodass die Flensburger dem BHC seine zweite 13-Tore-Niederlage während eines weiterhin imposanten 14:6-Punktelaufs beibrachten.
Nikolaisen kurzfristig ausgefallen
Nicht mit in den hohen Norden waren Christopher Rudeck und Tom Kare Nikolaisen gefahren. Während der Torhüter schon unter der Woche krank ausfiel, erwischte es Kreisläufer Nikolaisen kurzfristig. Wieder dabei war Tomas Babak, doch er blieb genauso glücklos wie der Rest der BHC-Feldspieler. In der zweiten Halbzeit gönnte Naji seinem gesamten Kader Einsatzminuten: So spielten neben Scholtes auch Csaba Szücs und Tobias Schmitz, die zuletzt eher selten zum Zuge kommen konnten.
Die Stimmen zum Spiel
BHC-Cheftrainer Jamal Naji: „Es ist mir ein Anliegen, mich aus tiefstem Herzen für diesen Auftritt von uns zu entschuldigen. Wir hatten 30 bis 50 Zuschauer aus dem Bergischen dabei, die viel Geld dafür bezahlt haben, um nach Flensburg zu reisen. Sie haben ein Spiel vor allem in der ersten Halbzeit gesehen, das brutal leblos von uns war.“
BHC-Geschäftsführer Jörg Föste: „Die erste Halbzeit war indiskutabel, in der zweiten haben wir unsere Ehre ein wenig wieder hergestellt. Unter dem Strich bleibt für den heutigen Tag und angesichts des Fehlwurf-Festivals Ernüchterung. Louis möchte ich als positiven Faktor herausnehmen.“
- Bergischer HC: Johannesson, Oberosler – Beyer (2), Schmitz (1), Gutbrod, Weck (2), Stutzke (5), Arnesson (1), Babak (1), Szücs, Ladefoged (2), M’Bengue, Scholtes (1), Gunnarsson (2).